Wahrscheinlich wurde im vergangenen Jahr und am Anfang 2018 im Internet über keinen Film so viel und so laut diskutiert wie über „Star Wars: Die letzten Jedi“. Auf FILMSTARTS merken wir die Enttäuschung, die Rian Johnson bei einigen verursacht hat, in den Kommentarspalten unserer Neuigkeiten zum Film (oder auch unter anderen Texten wie unserer Analyse des Einspielergebnisses). Aber während einige mit mehr oder weniger Wut im Bauch zum Ausdruck bringen, dass ihnen bestimmte Entscheidungen nicht passen, die Johnson für seine Figuren getroffen hat, versammelte sich im Netz auch eine Gruppe Kommentatoren, die es schlecht finden, wenn Frauen wichtige Rollen übernehmen. Trauriger Höhepunkt dieser Kritik war ein 46-minütiger Fan-Cut von „Star Wars 8“, in dem Rey (Daisy Ridley), Admiral Holdo (Laura Dern), Phasma (Gwendoline Christie), Leia (Carrie Fisher) und Rose (Kelly Marie Tran) nicht mehr viel zu sagen haben. „Star Wars 9“-Regisseur J.J. Abrams, der bald auf dem Athena Film Festival mit einem Preis dafür ausgezeichnet wird, sich für Frauen in der Unterhaltungsindustrie einzusetzen, verteidigte „Star Wars“ im Gespräch mit IndieWire gegenüber chauvinistischen Fans.
"Star Wars 8" minus Frauen: Ein 46-minütiger Fan-Cut für Chauvinisten ist online„Ihr Problem ist nicht ‚Star Wars‘, ihr Problem ist, bedroht zu werden“, so Abrams über die Zuschauer, die ihren Sternenkrieg nur von Männern geführt sehen wollen. „Star Wars ist eine große Galaxis, und du kannst darin im Grunde alles finden. Wenn du jemand bist, der sich durch Frauen bedroht fühlt und gegen sie auskeilen willst, findest du in ‚Star Wars‘ wahrscheinlich einen Feind. Du kannst dir wohl den ersten Film von George Lucas ansehen und sagen, dass Leia zu geradeheraus war, oder zu tough.“ Ob er sich durch diese Kritik bei „Star Wars 9“ beeinflussen lassen wird? „Nicht im Geringsten“.
Zusammen mit seiner Frau Katie McGrath leitet Abrams die Produktionsfirma Bad Robot. Er betonte, dass er sich auch in dieser Funktion dafür einsetze, dass Frauen beim Filmemachen dieselben Chancen bekommen wie Männer. Als Regisseur schmeißt er voraussichtlich im Sommer 2018 wieder die Kameras an: Mit „Star Wars 9“ inszeniert er seinen ersten Film, seit er die Reihe 2015 mit „Das Erwachen der Macht“ super-erfolgreich ins Kino zurückholte.
