Achtung, der folgende Text enthält Spoiler zu „Star Wars: Die letzten Jedi“!
In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt: „Star Wars: Die letzten Jedi“ spaltet das Publikum. Die ausführlichen und teilweise sehr erhitzt geführten Debatten um den Film haben dafür gesorgt, dass Regisseur Rian Johnson mittlerweile beinahe jeden umstrittenen Aspekt des Films verteidigte. Nun hat er sich auf Twitter einer weiteren Szene angenommen: Luke Skywalkers (Mark Hamill) großer Heldentat am Ende des Films.
Luke projiziert bekanntlich sein Abbild quer durch die Galaxis, um in letzter Sekunde in die entschieden scheinende Schlacht zwischen Erster Ordnung und Widerstand auf Crait einzugreifen. So gelingt es ihm, das Dauerfeuer der versammelten AT-ATs scheinbar ohne einen Kratzer zu überstehen und Kylo Ren (Adam Driver) im anschließenden Lichtschwertduell vorzuführen, während seiner Körper gleichzeitig auf Ahch-To bleibt. Weil diese Art von Macht-Fähigkeit in den bisherigen „Star Wars“-Filmen nicht zu sehen war, beschwerten sich zahlreiche Fans und beklagten, dass sich Johnson hier einfach etwas aus den Fingern gesaugt habe, was nicht zu „Star Wars“ passe. Gegen diesen Vorwurf wusste sich Johnson nun jedoch zu verteidigen – und zwar mit einer Reihe von wortlosen Tweets:
Wir sehen, wie Johnson sich seinem Buchregal nähert, ein Buch mit dem Titel „The Jedi Path“ aus dem Regal nimmt und darin unter „Jedi-Techniken für Fortgeschrittene“ den Eintrag für „Doppelgänger oder Similfuturus“ aufschlägt. Diese Kraft erlaubt es einem Jedi, ein Duplikat von sich selbst oder einem anderen Objekt zu erschaffen, das vom Original nicht zu unterschieden ist. Wer die Technik gemeistert hat – und das hat Luke offenbar –, kann „Phantome einer Person seiner Wahl“ erschaffen. Und das schließt eine jüngere, anders gekleidete Version seiner selbst mit ein, wie Luke sie in „Die letzten Jedi“ projiziert.
Natürlich ließe sich gegen Johnsons Erklärung einwenden, dass das im Jahr 2010 erschienene „The Jedi Path“ nicht zum offiziellen „Star Wars“-Kanon gehöre, wie die anderen Bücher, Spiele und sonstige die Filme begleitenden Werke aus der Zeit vor der Übernahme von Lucasfilm durch Disney. Doch bei diesem Schritt hielt man sich zugleich die Möglichkeit offen, Ideen wieder in den Kanon einzugliedern – was Johnson hier nun getan hat. Davon abgesehen wurden in den Filmen schon immer Macht-Fähigkeiten eingeführt, ohne dass sie zuvor in einer Szene erklärt oder vorbereitet wurden (man denke an die Blitze des Imperators, die Zuschauer der Episoden IV und V nicht kannten, bevor sie in VI zum Einsatz kamen).
„Star Wars: Die letzten Jedi“ läuft seit dem 14. Dezember 2017 in den deutschen Kinos.