Vorsicht, es folgen Spoiler zu „Star Wars: Die letzten Jedi“
Wer die „Star Wars“-Filme in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung guckt, entdeckt in jeder der drei originalen Episoden Macht-Fertigkeiten, die er vorher nicht kannte: In „Star Wars 4: Eine neue Hoffnung“ löst sich Obi-Wan (Alec Guinness) im Tod einfach in Luft auf und spricht danach trotzdem noch mit Luke (Mark Hamill). In „Star Wars 5: Das Imperium schlägt zurück“ zieht der junge Held in der Eismonster-Höhle sein Lichtschwert zu sich heran, ohne es zu berühren und trifft außerdem den blau schimmernden Geist seines toten Lehrers. In „Star Wars 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wird Luke schließlich von Blitzen malträtiert, die aus den Händen des Imperators (Ian McDiarmid) zucken. Rian Johnson sprach mit der Los Angeles Times über die neuen Macht-Tricks, die er in „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ einführte.
Warum entschied der Regisseur und Autor des neuesten Sternenkriegs, die Antagonisten Rey (Daisy Ridley) und Kylo Ren (Adam Driver) so über die Macht zu verbinden, dass sie miteinander sprechen und sich sehen können, obwohl sie an unterschiedlichen Orten sind? „Es ging immer darum, was die Geschichte brauchte. Bei der Macht-Verbindung zwischen Rey und Kylo dachte ich: ‚Ok, ich muss diese beiden dazu bekommen zu reden. Aber wenn ich sie direkt gegenüberstelle, werden sie entweder kämpfen, oder einer von beiden muss gefesselt sein.“ Hinter der ausgefallenen Kommunikation, im Netz in Anspielung auf die Chat-Dienste augenzwinkernd „Force Facetime“, „ForceTime“ und „Force Skype“ getauft, steckt also ein simpler Grund. Und wie Johnson außerdem anmerkt, ist diese Idee eine Weiterentwicklung von Lukes und Vaders telepathischer Verbindung am Ende von „Das Imperium schlägt zurück“ (wo zudem klar wird, dass Luke und Leia gedanklich verbunden sind).
Kylo oben ohne
Einige Zuschauer störte, dass Kylo bei einer Runde Force Facetime oben ohne zu sehen war – weil der Moment durch Reys Bitte, er solle sich was anziehen, lustig war und damit als unpassend empfunden wurde. Darauf angesprochen, verteidigte Rian Johnson die Szene: „Es ist lustig, hat aber auch einen bestimmten Sinn – das wachsende Gefühl unangenehmer Intimität. Es passte dazu, dass ich Rey im Film die schwierigste Zeit überhaupt bereiten wollte, wozu auch das unvermeidbare, intime Gespräch mit Kylo gehört, den sie einfach nur hassen will.“
Im vielleicht verblüffendsten Moment von „Star Wars 8“ überträgt der alte Luke Skywalker sein (jüngeres) Abbild vom Inselplaneten Ahch-To auf den Salzplaneten Crait, um dem Widerstand zu helfen, indem er seinen gefallenen Ex-Schüler Kylo austrickst. Für Rian Johnson ist Lukes Tat eine „Hardcore-Variante dessen, was Kylo und Rey die ganze Zeit über gemacht haben. Deswegen strengt sie ihn so sehr an.“ Er klärte außerdem die Nerd-Frage, ob Macht-Projektionen dazu in der Lage sind, Dinge physikalisch zu verändern, so wie Yoda es als Machtgeist ja auch tut, indem er einen Blitzschlag verursacht. „In der Version, die wir zeigen, nicht“, so Johnson.
„Star Wars 8: Die letzten Jedi“ läuft seit dem 14. Dezember 2017. Hier findet ihr unsere Artikel zum Film, in denen wir viele der Fragen beantworten, die sich Zuschauer nach dem Kinobesuch stellen.