Es hat nicht sollen sein: Nach nur einer Staffel wird „Disjointed“, die Netflix-Sitcom über eine Marihuana-Apotheke im sonnigen Kalifornien, wieder eingestellt. Das gab der Streaming-Service jetzt bekannt (via Variety). Die von Hauptdarstellerin Kathy Bates („Misery“) angeführte Chaos-Truppe der „Ruth’s Alternative Caring“-Apotheke konnte somit wohl nicht genügend Netflix-Streamer überzeugen (Zuschauer-Zahlen macht der Anbieter im Gegensatz etwa zu TV-Sendern nicht öffentlich). Eine Schlappe ist die Einstellung auch für den erfolgsverwöhnten Serienschöpfer Chuck Lorre, der allerdings mit unter anderem „Young Sheldon“ und „The Big Bang Theory“ immer noch jede Menge heiße Eisen im Serien-Feuer hat…
In der Multi-Kamera-Sitcom „Disjointed“ geht es um Ruth Feldman (Kathy Bates), die eine Ausgabestelle für „medizinisches Marihuana“ betreibt. Die ehemalige Aktivistin setzte sich ihr Leben lang für die Legalisierung des umstrittenen Pflänzchens ein und hat für den legalen Verkauf auf Rezept eine bunte Truppe junger Leute eingestellt, die sich im Laufe der Serie als mal mehr, mal weniger geeignet für eine Anstellung erweisen. Prinzipiell sind in „Ruth’s Alternative Caring“ mehr Angestelle „stoned“ als nüchtern…
"The Kominsky Method": Michael Douglas und Alan Arkin in Netflix-Comedy von "The Big Bang Theory"-Macher Chuck LorreDass „Disjointed“ auf einem anderen Streaming-Service oder auch einem TV-Kanal fortgesetzt wird, ist unwahrscheinlich. Wenn die Serie schon auf Netflix kein Publikum findet, dürfte auch niemand anderes daran glauben – zumal eine Ausstrahlung im regulären US-Network-TV aufgrund der Drogen-Thematik und besonders auch der Witze über Sex, Körperflüssigkeiten und der Benutzung von Schimpf- und Reizwörtern schwer vorstellbar ist. All dies wird auf frei empfangbaren US-Sendern nicht toleriert, Streaming-Services wie Netflix oder auch Pay-TV-Kanäle wie HBO bieten hier wesentlich mehr Freiheiten für die Kreativen und sind an ein erwachseneres Publikum gerichtet.
Die Einstellung ist für Erfolgsproduzent Chuck Lorre ein relatives Novum: Lediglich Lorres allererste Serie, „Frannie‘s Turn“, wurde im Herbst 1992 ebenfalls nach nur einer Season (und sechs Episoden) vom ausstrahlenden Sender CBS wieder eingestellt. Gerade seit der Jahrtausendwende eilte Lorre von Serienerfolg zu Serienerfolg, konnte zunächst mit der seit 2003 ausgestrahlten Comedy-Serie „Two And A Half Men“ mit Charlie Sheen in der Hauptrolle überwältigende Zuschauerzahlen einfahren, und diesen Erfolg dann ab 2007 mit „The Big Bang Theory“ fortsetzen. „The Big Bang Theory“, derzeit mitten in der elften Season, war in den Staffeln 7-10 mit durchschnittlich 19-20 Millionen Zuschauern pro Episode die zweitmeistgeschaute TV-Sendung überhaupt in den USA. Und auch das Spin-off „Young Sheldon“, in dem es um die Kindheit von Obernerd Sheldon Cooper geht, ist (weltweit) bisher ein Monster-Erfolg.
Daneben: 4 Pädophilenwitze in "The Big Bang Theory"Beim Streaming-Service Netflix wird in Kürze auch eine weitere Chuck-Lorre-Serie starten: Die Comedy „The Kominsky Method“ mit den beiden Oscarpreisträgern Michael Douglas („Ant-Man“) und Alan Arkin („Argo“) in Hauptrollen. In „The Kominsky Method“ verkörpert Michael Douglas Schauspieler Sandy Kominsky, der vor vielen Jahren für einen kurzen Moment im Rampenlicht stand und nun als verehrter Schauspielcoach in Hollywood tätig ist. Arkin schlüpft in die Rolle seines leidgeprüften Agenten und Freundes Norman. Wann „The Kominsky Method“ den Weg auf Netflix finden wird, ist derzeit noch nicht klar. Das Casting scheint zumindest nach einigen Meldungen aus dem Januar 2018 abgeschlossen, weshalb die Dreharbeiten zeitnah beginnen sollten.