Für Reality-Fans ist diese Doku ein MUSS: Stars aus der Branche decken schlimme Zustände auf
    Ann-Kathrin Schaub
    Ann-Kathrin Schaub
    -Freie Autorin
    Ob TV-Shows, Reality-TV-Formate oder Polit-Talkshows – Ann-Kathrin findet in jedem Fernsehformat einen Aufreger, über den es sich zu diskutieren lohnt.

    Reality-Show erleben aktuell einen regelrechten Boom. Doch es ist nicht alles so unterhaltsam, wie es scheint.

    ProSieben

    Für die einen ein Graus, für die anderen absoluter Genuss: Immer mehr Reality-TV-Formate schießen inzwischen wie Pilze aus dem Boden. Oft geht es ums Thema Dating, aber auch immer mehr „Spiele“-Formate à la „Reality Backpackers“, „Kampf der Realitystars“ oder „The 50“ erobern die TV- und Streaming-Landschaft. Dass es hinter den Kulissen alles andere als glamourös abläuft, zeigte eine Dokumentation der ARD. Gezielte Manipulation und sexuelle Übergriffe seien während der Drehs keine Seltenheit...

    Kandidatin berichtet über sexuelle Bedrängung: „Ich habe mehrfach ‚Nein‘ gesagt“

    Die SWR-Doku „Wie fake ist Reality TV? – Sex, Alkohol, Manipulation - Reality Stars packen aus“, abrufbar in der ARD-Mediathek, deckt schockierende Zustände im Reality-TV-Kosmos auf. Was für Fans pure Unterhaltung und Ablenkung vom Alltag ist, ist für die Darsteller und Darstellerinnen vor der Kamera oft kein Spaß.

    Eine anonyme Kandidatin sprach offen über die Zustände, die vor den Zuschauern und Zuschauerinnen meist verborgen bleibt: „Er hat mir mein Höschen runtergezogen und wollte mit mir Sex haben. Ich habe mehrfach 'Nein' gesagt, doch er hat es immer wieder versucht.“ Zwar sei die Produktion eingeschritten und habe denjenigen aus der Show geworfen, zu einer klärenden Aussprache sei es aber nicht gekommen.

    Grenzüberschreitungen auch abseits von Dating-Formaten

    Grenzüberschreitungen finden aber nicht nur in Dating-Formaten statt, wie die ehemaligen „Germanys Next Topmodel“-Kandidatinnen Simone Kowalski und Nathalie Volk in der Doku berichten. Kowalski berichtet unter anderem von psychischen und körperlichen Schäden nach ihrer Teilnahme bei der Show. Auch ein ehemaliger Show-Realisator äußert sich in der Doku anonym über die Zustände hinter der Kamera:

    Show-Realisator packt aus: „Nehme in Kauf, dass jemandem die Hand ausrutscht“

    „Das ist hochmanipulativ. An sich ist der Realisator derjenige, der die Menschen steuert, der ganz klar sagen muss: ‚Ich möchte, dass diese Geschichte jetzt diese Wendung nimmt und ich nehme dafür Dinge in Kauf und reize die Personen.‘ Ich nehme dafür zum Beispiel in Kauf, dass da jemandem die Hand ausrutscht."

    "Es passiert dann zumindest was. Wie auf dem Schulhof, der kleine Bully, der da steht und einen Heidenspaß dabei hat, dass sich zwei Leute kloppen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, könne man den Teilnehmenden auch Luxusartikel wegnehmen, oder Schlaf reduzieren, indem man beispielsweise laute Musik abspielt.

    RTL weist Vorwürfe von sich

    Der Sender RTL, bekannt für die Produktion mehrerer Reality-TV-Formate, nahm wie folgt Stellung zu den Vorwürfen: „Wir wissen, dass für sie – so wie uns – die physische und psychische Gesundheit unserer Kandidaten an oberster Stelle steht. Wir sind im stetigen Austausch mit den Produktionsfirmen dazu. Auf Vorfälle während und nach den Dreharbeiten reagieren wir individuell.“

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