In der schwarzen Tragikomödie „Pity“ von Babis Makridis („L“) und „The Killing Of A Sacred Deer“-Autor Efthymis Filippou (auch „The Lobster“, „Dogtooth“) ist ein Mann (Giannis Drakopoulos) süchtig danach, bedauert zu werden. Da seine Frau (Evi Saoulidou) im Koma liegt und er sich keine Überlebenschancen ausrechnet, zieht „der Anwalt“, wie er im Abspann genannt wird, permanent eine Fresse wie sieben Tage Regenwetter. Seine Umwelt überschüttet den Trauerkloß, der in seinem Elend regelrecht aufzugehen scheint, mit süßem Mitleid. Anstatt seine Situation zu verarbeiten und zu versuchen, sich nach und nach wieder besser zu fühlen, macht er das absolute Gegenteil und suhlt sich in der Anteilnahme seiner Mitmenschen. Die Fähigkeit, den Leuten immer wieder tröstende Worte aus den Rippen leiern zu können, wird für ihn zum Sport, immer der erbärmlichste Mensch im Raum zu sein, sein Anspruch. Dann erwacht wie durch ein Wunder seine Frau. Dieses schier unvorstellbare Glück passt dem Dauerdeprimierten so gar nicht ins Konzept. Um wieder ganz nach unten zu kommen, muss er sich etwas einfallen lassen…
Regisseur Makridis teilt sich seinen Leib-Drehbuchautor Efthymis Filippou mit seinem Landsmann Yórgos Lánthimos, mit dem er des Öfteren verglichen wird. Beide sind Anhänger der „Greek Weird Wave“-Bewegung und für ihren absurden aber staubtrockenen Erzählstil bekannt. Fans der bisherigen Werke der Arthouse-Regisseure werden wohl auch bei „Pity“ angesichts der grotesk-genialen Prämisse wieder voll auf ihre Kosten kommen. In den USA feierte der Film bereits am 19. Januar auf dem Sundance Film Festival Premiere, ob und wann der Film bei uns gezeigt wird und ob es einen offiziellen Kinostart geben wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.