Wie Philip Roth, der Autor des 2004 erschienenen Romans „Verschwörung gegen Amerika“, nun gegenüber der New York Times ausplauderte, arbeitet der „The Wire“-Schöpfer David Simon derzeit an einer Serienadaption seines Werkes. Erzählt wird ähnlich wie in der von Amazon Video produzierten Serie „The Man In The High Castle“ eine alternative Version der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, in der die Nazis oder ihnen nahestehende Kräfte die Regierung in den USA übernommen haben. Das neue Projekt soll eine sechsteilige Miniserie werden, also in sich abgeschlossen sein. Simon wäre sei derzeit noch dabei, die Drehbücher zu verfassen.
Der ehemalige Journalist Simon, auch Co-Schöpfer der aktuellen HBO-Serie „The Deuce“ über das sündige New York der späten 1970er Jahre, bestätigte die durch Schriftsteller Roth in die Welt gesetzte Meldung inzwischen auf Twitter und fügte auf dem Kurznachrichtendienst noch hinzu, dass er zur Zeit dabei wäre, einen TV-Sender oder Streaming-Dienst für seine Adaption von „Verschwörung gegen Amerika“ zu finden.
In Roths Roman wird der berühmte Flugpionier Charles Lindbergh, der 1927 als erster Mensch nonstop und alleine den Atlantik überflog, mit einem erdrutschartigen Sieg 1940 US-Präsident. Er möchte die USA aus dem Zweiten Weltkrieg heraushalten, hat Sympathien für die Nazis und schließt als erste Amtshandlung einen Nichtangriffspakt mit dem Dritten Reich, der Hitler freie Hand für die Eroberung Europas lässt. Unterdessen wird unter dem Antisemiten Lindbergh das Klima für Juden auch in den USA rauer: Es gibt Umerziehungsmaßnahmen und Zwangsumsiedlungen, viele flüchten ins sichere Kanada. Die Stimmung heizt sich auf. Mobs ziehen herum, ein Gegenkandidat Lindberghs wird erschossen. Doch dann ist der Präsident Lindbergh plötzlich wie vom Erdboden verschwunden…