Unter anderem The Tracking Board hat die komplette Black List 2017 veröffentlicht, deren einzelne Titel zuvor auf dem Kanal The Black List (@theblcklst) getwittert wurden. Über 275 Filmproduzenten Hollywoods haben diesmal darüber abgestimmt, welche noch unverfilmten Drehbücher ihrer Meinung nach die besten sind, wobei die Organisatoren betonen, dass es sich de facto um „die am meisten gemochten“ Bücher handelt – im Gegensatz zu „besten“, wie im Zusammenhang mit dieser Liste im Sprachgebrauch üblich. Ein Skript brauchte in diesem Jahr mindestens sechs Nennungen in der Umfrage, um es auf die Liste zu schaffen. Dabei ist es nur wichtig, dass die Produktion 2017 noch nicht begonnen hat – konkret in Planung darf die Verfilmung eines der Drehbücher bereits sein.
Golden Globes 2018: Alle Nominierungen im Überblick15 der insgesamt 76 Titel schafften es mit je sechs Stimmen gerade so auf die Black List, an der Spitze positionierte sich mit 68 Stimmen das Drehbuch zu „Ruin“ von Matthew und Ryan Firpo. In dem Post-Zweiter-Weltkriegs-Thriller macht sich ein Ex-Nazi auf die Suche nach den Überlebenden seiner ehemaligen SS-Einheit, um Rache zu üben und dadurch Vergebung für seine eigenen Taten zu finden. Sehr viel Aufmerksamkeit in den Branchenmagazinen wird aber auch dem Drehbuch „When Lightning Strikes“ von Anna J. Klassen zuteil, für das 20 Filmemacher votierten: Es handelt sich dabei um ein Biopic über J.K. Rowling, die Schöpferin das „Harry Potter“-Universums.
Nachfolgend stellen wir euch die acht Skripte mit den meisten Stimmen vor, die komplette Liste findet ihr hier:
„Ruin“ (68 Stimmen) – von Matthew Firpo und Ryan Firpo (bereits in Planung mit Justin Kurzel als Regisseur und Gal Gadot als möglicher Darstellerin)
Ein namenloser Ex-Nazikommandant schlägt sich durch die Ruinen des Nachkriegsdeutschlands, um Vergebung für seine Verbrechen zu finden, indem er die überlebenden Mitglieder seines früheren SS-Todesschwadrons findet und tötet.
„Let Her Speak“ (42 Stimmen) – von Mario Correa
Die wahre Geschichte von Senator Wendy Davis und ihrer 24-Stunden-Verschleppungstaktik, um 75 Prozent der Abtreibungskliniken in Texas zu retten.
„Daddio“ (40 Stimmen) – von Christy Hall
Ein Taxifahrer und sein weiblicher Fahrgast denken auf der Fahrt vom New Yorker Flughafen zu ihrem Apartment an ihre Beziehungen zurück.
„Keeper Of The Diary“ (32 Stimmen) – von Evan Kilgore und Samuel Franco
Die Geschichte von Otto Franks Bemühungen, gemeinsam mit einem Juniorredakteur von Doubleday Press einen Verleger für das Tagebuch seiner Tochter Anne zu finden, das sie während des Holocausts schrieb.
„Where I End“ (22 Stimmen) – von Imran Zaidi
In einer Zeit, in der ein Leben erhalten werden kann, indem es in einen Computer hochgeladen und nach einem vorzeitigen Tod neu gestartet wird, kehrt ein Ehemann von den Toten zurück, der seine Ehefrau verdächtigt, etwas mit seinem Tod zu tun zu haben.
„When Lightning Strikes“ (20 Stimmen) – von Anna J. Klassen
Die wahre Geschichte der 25-jährigen J.K. Rowling, die auf ihrem Weg zur Schöpfung von „Harry Potter“ erste Lieben, eine unerwartete Schwangerschaft, Jobverluste und Depressionen durchlebt.
Die Autorin Klassen nahm ihre Nennung auf der Liste zum Anlass, sich via Twitter bei J.K. Rowling für ihre Geschichte zu bedanken, die sie mit „Liebe, Sorgfalt und Respekt“ zu erzählen versucht habe:
„Breaking News in Yuba County“ (19 Stimmen) – von Amanda Idoko
Nachdem sie ihren Mann mit einer Prostituierten im Bett erwischt hat und er dabei an einer Herzattacke stirbt, begräbt Sue Bottom ihn heimlich und genießt fortan ihren Berühmtheitsstatus, den man erlangt, wenn der eigene Ehemann als vermisst gilt.
„Sleep Well Tonight“ (18 Stimmen) – von Freddie Skov
Hinter den Mauern eines Hochsicherheitsgefängnisses geraten ein naiver Teenager-Insasse und ein junger Gefängniswärter in eine Drogenschmuggel-Aktion, während der Konflikt zwischen zwei rivalisierenden Banden hochzukochen droht.
Auf der Black List, die seit 2005 existiert, genannt zu werden zahlt sich übrigens aus – diese Drehbücher haben tatsächlich hohe Chancen, bald produziert zu werden und dies auch oft mit großem Erfolg. Zu den oft oscarprämierten Filmen gehören beispielsweise „Spotlight“, „Argo“, „The Social Network“, „Juno“ und „Slumdog Millionaire“.