Die Produzenten Charles Roven und Deborah Snyder, die Darsteller Ben Affleck (Batman), Gal Gadot (Wonder Woman), Ezra Miller (The Flash), Jason Momoa (Aquaman) und Ray Fisher (Cyborg) stellten sich am 4. November 2017 in London den Fragen einiger ausgewählter Journalisten zu „Justice League“. Zu ihnen gesellte sich noch Henry Cavill (Superman), der aber wiederholt darauf hinwies, dass er nur als Gast hier ist. Schließlich sei er ja nicht Teil des Films, denn wie wir doch alle wissen, stirbt seine Figur am Ende von „Batman V Superman“. Ob Cavills Aussage stimmt, dürfen wir euch aktuell noch nicht verraten, was die Stars beim Event aber über den DC-Blockbuster erzählten, ist dagegen kein Geheimnis.
Ein anderer Dunkler Ritter als in "Batman V Superman"
Im viel kritisierten „Batman V Superman“ wurde Ben Afflecks schauspielerische Darstellung gelobt, die Umsetzung des Helden dagegen oft geschmäht. Der zweifache Oscarpreisträger eignet sich die Figur „durchaus überzeugend“ an, „leidet aber besonders unter den dramaturgischen Schwächen des Films“, heißt es so in unserer Kritik. Für Ben Affleck merzt „Justice League“ dies nun aus und so sprach er auf der Pressekonferenz über den „großen Spaß, auch mal eine andere Seite von Batman zu zeigen“.
Dieser sei von Natur aus nämlich ein Einzelgänger, aber „nun muss er nicht nur mit anderen Menschen arbeiten, sondern diese sogar zusammenbringen, sie überzeugen und gemeinsam mit Wonder Woman die Gruppe zusammenhalten.“ Laut Affleck führt uns das „zu einer deutlich traditionelleren Version von Batman, wie wir sie aus den ,Justice League'-Comics kennen“. Er unterscheide sich damit von der „untypischen Version, die wir in ,Batman V Superman' gesehen haben, wo er einfach nur blind vor Rache war“.
Wonder Woman war die ganze Zeit aktiv
Seit „Wonder Woman“ wissen wir, dass die Heldin während des Ersten Weltkrieges die schützende Insel der Amazonen verlassen hat und seitdem in unserer Welt lebt. Doch wo war sie all die Jahre zwischen den Ereignissen damals und ihrem Auftritt in „Batman V Superman“? In „Justice League“ gibt es einen kleinen Hinweis und Schauspielerin Gal Gadot ließ sich auch auf der Pressekonferenz dazu aus. Sie stellte klar, dass „Wonder Woman die ganze Zeit sehr involviert war“. Sie wusste, was in der Welt der Menschen vor sich geht und „sie hat immer die Welt gerettet und verbessert.“ Über „Wonder Woman 2“ wollte sie nichts sagen, aber wir wissen nun: Es gibt noch viele Geschichten aus der Vergangenheit der Amazone zu erzählen.
Cyborgs Ausnahmestellung in der Justice League
Als einziger der Helden begreift der von Ray Fisher gespielte Cyborg seine besonderen Fähigkeiten nicht als Segen, sondern als Fluch. „Er ziert sich deswegen am Anfang, dem Team beizutreten“, so Fisher, denn schließlich unterscheide sich Cyborg auch massiv von seinen Kollegen: „Er kann nicht sein Kostüm ablegen, wie es die anderen tun und unerkannt auf der Straße herumlaufen. Er ist Cyborg und Victor Stone, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.“
Ihm als Darsteller ging es darum, die beiden Identitäten zu balancieren. Mit Zack Snyder und Drehbuchautor Chris Terrio habe er lange an der Gestaltung von Cyborg gearbeitet - insgesamt drei Jahre dauerte es von den Anfängen bis nun zum Ergebnis auf der Leinwand. Als selbsterklärter Comic-Geek hatte er beim Dreh zudem mit einem besonderen Makel zu kämpfen. Er habe immer wieder Zack Snyder über die Schulter geschaut, um die aufgenommenen Bilder zu genießen, und sei dabei vor Freude, die Helden seiner Kindheit in ihren Kostümen zu sehen, ausgeflippt – bis seine eigene Figur an der Reihe war: Sein Kostüm ist nämlich aus CGI, bei den Aufnahmen am Set sah er so noch nicht so imposant aus wie im finalen Film.
"Justice League 2"? Wie geht es weiter?
Natürlich lag der Fokus der gesamten Pressekonferenz auf „Justice League“. Wenn aber eine Meute von Filmjournalisten zusammen ist, die den ersten Film bereits gesehen hat, muss die unweigerliche Frage kommen: Wie sind die Pläne für „Justice League 2“? Was dürfen wir dort erwarten? Produzentin Deborah Snyder ließ sich dazu nicht viel entlocken, machte aber deutlich, dass erst mal die Soloauftritte der Helden im Vordergrund stehen.
„Aquaman“ ist ja bereits abgedreht (Kinostart ist am 20. Dezember 2018) und laut Snyder „sind eine ganze Menge einzelner Filme in Entwicklung“. Im Fokus steht dabei besonders „Wonder Woman 2“. Dazu wird es wohl schon sehr bald mehr Informationen geben, aber sie dürfe diese heute noch nicht verraten. Bei „Justice League“ liege der ganze Fokus nun erst einmal darauf, den Film in die Kinos zu bringen und dann werde man sehen, wie man weitermache – ein unserer Meinung nach deutlicher Hinweis darauf, dass erst einmal das Kassenergebnis des ersten Teils stimmen muss, bevor man sich Gedanken über ein Sequel macht.
Der Superman-Running-Gag
Wie eingangs erklärt, behauptete Henry Cavill nur als Gast hier zu sein, ein Running Gag, der die ganze Pressekonferenz über aufrecht gehalten wurde. Als es zum Beispiel um die gute Stimmung beim Dreh ging, erklärte Cavill, dass er natürlich nur über die Tage sprechen könne, an denen er das Set „besucht“ habe. Auf sonstige Nachfragen war seine Antwort: „Meine Figur ist tot in diesem Film. Das ist alles, was ich zu sagen habe.“ Ezra Miller scherzte später immerhin, dass Cavill „in Traumsequenzen und als Leiche“ gut ausschaut, also zumindest ein bisschen zu schauspielern hatte.
Ob wir nicht vielleicht doch noch etwas mehr von Henry Cavill als Superman sehen und wie sich die übrigen Helden gemeinsam schlagen, könnt ihr ab dem 16. November 2017 in den Kinos sehen. Kurz vor Start erscheint dann auch die FILMSTARTS-Kritik. Bis dahin empfehlen wir euch auch noch unsere Artikel über Ben Afflecks Klarstellung, dass „Justice League“ Zack Snyders Film ist, und die Erklärung der Darsteller, warum der Superheldenblockbuster ein brandaktueller Film ist.