„Tote Mädchen lügen nicht“, „Stranger Things“ oder „Narcos“ – der Streamingdienst Netflix mischt seit einiger Zeit äußerst erfolgreich im Serienbereich mit eigenen Produktionen mit und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch zahlreiche Spielfilme hat das Unternehmen bislang auf den Weg gebracht und genau dieser Bereich soll nun demnächst massiv aufgestockt werden: In einem Interview für Investoren ließ sich Chief Content Officer Ted Sarandos in die Karten schauen. Sarandos ist hauptverantwortlich für die Verbreitung der Inhalte bei Netflix und seinen Aussagen nach plant man, 80 neue eigens produzierte Filme im Jahr 2018 zu veröffentlichen (via Variety).
Netflix wird teurer: Streaming-Dienst erhöht Preise für Neu- und BestandskundenDie neuen Filme sollen dabei sehr vielfältig ausfallen: Angefangen vom kleinen „Sundance-Hit“, der nur eine Millionen Dollar kosten wird, bis zu den ganz großen und teuren Knallern soll alles vertreten sein. Als Beispiel führte Sarandos dem Bericht zufolge „Bright“ an. Der Thriller von David Ayer mit Will Smith in der Hauptrolle soll ein Budget von 90 Millionen US-Dollar haben und wird noch Ende 2017 erscheinen. Ein Film wie „The Irishman“ von Martin Scorsese soll sogar mit mehr als 100 Millionen Dollar zu Buche schlagen. Der neue Film der Regielegende sollte bislang 2018 veröffentlicht werden, der neue Bericht geht aber nun vom Frühjahr 2019 aus.
„Bright“ soll für die neue Film-Offensive so etwas wie ein Startschuss werden: „Ich denke, die Leute werden anfangen, das Potential für diese eigene Filminitiative zu sehen und dass dies in einer Größenordnung erreicht werden kann, die wir bereits im TV-Bereich haben“, sagte Sarandos. Ein solch groß angelegter Plan muss aber auch finanziert werden. Netflix soll demnach vorhaben, im kommenden Jahr zwischen sieben und acht Milliarden US-Dollar für neue Inhalte auszugeben – 2017 waren es noch sechs Milliarden. Erfreulicherweise konnte jedoch das Unternehmen alleine im dritten Quartal 5,3 Millionen neue Abonnenten weltweit gewinnen. Die Preiserhöhung für ein Netflix-Abo, von der wir bereits berichteten, steht der Quelle zufolge zwar in keinem zeitlichen Zusammenhang mit der neuen Meldung zu den weiteren Expansionsplänen. Dass sich beide Dinge dennoch in einer Wechselwirkung miteinander befinden, wurde jedoch zuvor schon kommuniziert.
87 neue Serien und Filme, darunter "Ringworld" und "Lazarus": Amazon kurbelt die Produktionsmaschine gewaltig anNetflix tut gut daran, sein Portfolio ständig zu erweitern, denn die Konkurrenz macht mächtig Druck: Erst Ende September 2017 wurde zum Beispiel bekannt, dass Amazon gegenwärtig an 87 neuen Serien und Filmen arbeitet. Für Netflix bleibt also zu hoffen, dass ihre Rechnung aufgeht. Der nächste „Eventfilm mit großem Budget“, wie ihn Sarandos beschreibt, ist „Bright“, der ab dem 22. Dezember 2017 verfügbar sein wird.