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    Schon fünf Kapitel online: Künstliche Intelligenz schreibt den neuen "Game Of Thrones"-Roman

    Die siebte Staffel „Game Of Thrones“ ist vorbei und George R. R. Martin lässt wohl noch eine Weile auf den nächsten Roman „The Winds Of Winter“ warten. Ein Computerprogramm war aber schneller!

    HBO

    Die siebte Staffel von HBOs Erfolgsserie „Game Of Thrones“ ging am vergangenen Sonntag mit einem Knall zu Ende – auf die finalen sechs Episoden werden die Fans wohl sogar bis 2019 warten müssen. Und es sieht auch nicht danach aus, dass George R. R. Martin, Autor der Buchreihe, bald neue Geschichten aus Westeros liefern wird: Nach eigener Aussage ist er noch weit von der Fertigstellung des sechsten Buches „The Winds Of Winter“ entfernt. Diese „Game Of Thrones“-Leere wurde nun von Software-Entwickler Zack Thoutt gefüllt. Er tranierte eine künstliche Intelligenz darauf, das nächste Buch der Reihe zu verfassen.

    Wie er der Seite Motherboard berichtete, benutzte Thoutt dafür ein sogenanntes rekurrentes neurales Netz, wie es zum Beispiel auch für Handschriften- oder Spracherkennung sowie maschinelle Sprachübersetzungen verwendet wird. Dieses Netz ließ er alle 5376 Seiten der fünf bisher erschienenen „Game Of Thrones“-Bücher lesen und programmierte es schließlich darauf, die Fortsetzung dieser Reihe zu berechnen. Mit Erfolg: Das Programm kopierte teilweise den Stil von Martin, übernahm vor allem aber oft verwendete Ausdrucksweisen des Autors, wenn auch nicht frei von Grammatik-Fehlern. Zudem entwickelte es bestehende Figuren weiter und schuf sogar eine völlig neue namens Greenbeard.

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    Gegenüber Motherboard erwähnte der bekennende „Game Of Thrones“-Fan Thoutt jedoch auch die Schwächen seiner KI: „Ein perfektes Modell würde jedes einzelne Wort aus den Büchern in seine Berechnungen einbeziehen und nicht über Figuren schreiben, die bereits lange tot sind. Doch die Realität ist: Dafür ist das Programm nicht gut genug, es macht noch eine Menge Fehler. Bislang existiert nämlich noch keine Technologie, die einen perfekten Text-Generator trainieren kann, der sich dann eine komplexe Handlungen über Millionen Wörter merkt.“

    Die Ergebnisse der KI sind dennoch erstaunlich und interessant. In den fünf bisher veröffentlichten Kapiteln kommt es ebenso zu atemberaubenden Twists, wie zur Bestätigung beliebter Fan-Theorien. So wird Daenerys von Varys vergiftet – und das, obwohl er sich in den Büchern nicht mal in der Nähe der Drachenkönigin befindet. Noch mehr erstaunen jedoch die Vorhersagen, dass Jon Snow einen Drachen reitet und Jaime seine Zwillingsschwester Cersei ermordet. Beides sind Theorien, die von „Game Of Thrones“-Fans bereits seit langem diskutiert werden. Und auf all das kam die KI nur durch das bisher vorhandene Material aus den Büchern, wie Thoutt noch einmal bestätigt: „Ich habe nichts von irgendwelchen Fan-Seiten eingespeist. Ausschließlich die Bücher!“

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    Das größte Problem bei der Berechnung ist übrigens Martins Schreibweise: Durch seine ausschweifende und detailreiche Beschreibung der Welt von „Game Of Thrones“ gebe es rund 32.000 einzigartige Begriffe, die die Programmierung erschweren. „Um als ideale Quelle zu dienen, müssten die Bücher ungefähr hundert Mal so umfangreich sein und dabei das Vokabular eines Kinderbuches besitzen“, erläutert Thoutt.

    Um die lange Wartezeit auf neue Abenteuer aus Westeros zu verkürzen, sind die fünf errechneten Kapitel aber dennoch einen Blick wert. Und vielleicht werden Buchleser ja sogar 2018 noch erfahren, ob die Vorhersagen der KI tatsächlich zutreffen. Für alle Fans der Serie haben wir in einem Video nochmal die denkwürdigsten Momente aus dem Finale der siebten Staffel zusammengefasst. Danach ist die Wartezeit auf die finalen Episoden immerhin um rund sieben Minuten kürzer:

     

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