Mit „Wonder Woman“, dem ersten Kinoabenteuer der berühmten Comicamazone, gelang Warner und seiner DC-Sparte der erste Film aus dem DC Extended Universe, der bei Kritikern und Publikum einschlug. Jon Berg und Geoff Johns haben als Produzenten den Job, das DCEU ähnlich erfolgreich und beliebt zu machen wie das der Konkurrenz mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) gelingt – und sich mit dem Branchenmagazin Variety zu einer Bestandsaufnahme und einem Ausblick getroffen.
„Batman V Superman“ und „Suicide Squad“ waren kommerzielle Erfolg, bekamen von Kritikern aber viel Dresche. Jon Berg gestand im Interview ein, dass David Ayers Schurken-Mission „erzählerisch nicht funktionierte“. „Man hatte einige großartige Besetzungen und Figurenzeichnungen“, der Plot sei aber schwächer gewesen. „Wir können das besser“. Bei „Batman V Superman“ sei der dunkle Tonfall das Problem gewesen. „Das gefiel den Leuten nicht.”
Die „hoffnungsvolle, selbstlose Leidenschaft“ dagegen, die wir Heldin Diana (Gal Gadot) in unserer 4,5-Sterne-Kritik bescheinigen, sieht auch Berg als ein Grund für den Erfolg von „Wonder Woman“. „Es ist ein spaßiger Film. Er ist positiv und optimistisch. Die frühen Filme könnten teils zu düster gewesen sein“, so der Produzent, der deswegen jetzt aber nicht alle kommenden Filme fröhlich und locker machen will. „Wir sollten nun nicht alles ändern, damit es um Hoffnung und Optimismus geht.“
Eine begründet optimistische Prognose ist dieser Tage, dass Patty Jenkins nach „Wonder Woman“ auch das Sequel inszenieren wird. Zwar hat sie noch nicht unterschrieben, wie Geoff Johns aber bestätigte, arbeiten sie und der Produzent derzeit an einem Entwurf. Es gebe „eine coole Idee“ – und wie aus einem Variety-Bericht über Toby Emmerich hervorgeht, den Chef von Warner Bros. Pictures, wird das Sequel wahrscheinlich ebenfalls in der Vergangenheit spielen. Das Zeitfenster – „irgendwann zwischen 1917 und 2017“ –, das Emmerich neckisch aufmachte, lässt dabei zwar viel Raum. Gut möglich erscheint aber vor allem der Zweite Weltkrieg, nachdem in „Wonder Woman“ der erste globale Konflikt des 20. Jahrhunderts dran war. Den werden wir laut Emmerich in „Wonder Woman 2“ definitiv nicht noch mal sehen.
Basierend auf der Interpretation von Setfotos, der Verpflichtung von „Buffy“-Erfinder und „Batgirl“-Regisseur Joss Whedon als Ersatz für Zack Snyder bei den Nachdrehs sowie dem Erfolg von „Wonder Woman“ gab es jüngst das Gerücht, die Rolle von Diana Prince werde im kommenden „Justice League“ ausgeweitet. Nein, sagte nun Jon Berg, „aber sie spielte ohnehin bereits eine große Rolle. Denn den Leuten gefiel Gal Gadot in ‚Batman V Superman‘ sehr.“ Wonder Woman ist im DCEU also etabliert – und auch Joss Whedon soll bleiben, wenn es nach Jon Berg geht.
„Wonder Woman“ läuft seit dem 15. Juni 2017, „Justice League“ folgt am 16. November. „Batgirl“ hat noch keinen Starttermin.