Eine neue Art Erpressung kommt in Mode: Nachdem sich Hacker bereits die fünfte Staffel der Netflix-Serie „Orange Is The New Black“ unter die tippenden Nägel gerissen (und veröffentlicht) haben, wird nun Disney erpresst. Am gestrigen Montag räumte Konzernchef Bob Iger gegenüber Mitarbeitern des Disney-Senders ABC ein, dass Hacker behaupten, einen Film gestohlen zu haben und nun drohen, ihn zu veröffentlichen – sollte Disney nicht zahlen. Laut Deadline würden die Kriminellen den Film, dessen Titel Iger nicht nannte, Stück für Stück ins Netz stellen, wenn der erpresste Medienkonzern der Forderung nicht nachkäme. Und wie das Branchenmagazin weiter schreibt, handelt es sich bei der Hacker-Beute um den kommenden Blockbuster „Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache“, eine wichtige Säule in der Finanzplanung von Disneys Filmsparte.
Die geforderte Summe soll enorm groß sein. Disney verweigere die Zahlung und arbeite mit dem Geheimdienst FBI zusammen, um Schaden zu verhindern. Deadline sprach mit einem Sicherheitsexperten und Ex-Hacker über den Fall, demnach die Verantwortlichen des digitalen Diebstahls nur sehr schwer zu ermitteln seien und das Risiko ähnlicher Angriffe hoch sei – weil große Hollywood-Studios wie Disney zwar viel Geld für Computersicherheit ausgeben können, die kleineren Firmen, die im kleinteiligen Produktionsprozess ebenfalls Zugriff auf den jeweiligen Film haben, aber nicht unbedingt über diese Mittel verfügen. Cybersicherheit ist derzeit auch deswegen Thema, weil der Virus WannaCry erst am vergangenen Wochenende weltweit Rechner lahmlegte und Nutzer erpresste. Dabei habe man angeblich ähnliche Codes verwendet wie bei der Attacke auf Sony-Pictures 2014, für die Hacker aus Nordkorea verantwortlich gemacht wurden (via inforadio.de).
In den USA startet „Fluch der Karibik 5” am 26. Mai 2017 in den Kinos, bei uns einen Tag vorher am 25. Mai. Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) muss sich darin mit seinem Erzfeind Captain Salazar (Javier Bardem) und dessen Geisterpiraten herumschlagen. Unsere Kritik erscheint nach Ablauf der Sperrfrist am 22. Mai, unsere ersten Eindrücke könnt ihr aber bereits lesen.
