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    Revolution in Hollywood: Kinofilme sollen bald schon kurz nach ihrem Start zum Streaming bereitstehen

    Hollywood versucht, mit der Zeit zu gehen und auf das sich wandelnde Filmkonsumverhalten zu reagieren. Ein neuer Plan sieht nun vor, dass aktuelle Kinofilme demnächst schon weniger als 45 Tage nach ihrem Start zu Hause gestreamt werden können.

    Lucasfilm Ltd.

    In Zeiten boomender Streaming-Dienste und weiterhin grassierender Filmpiraterie haben Hollywood-Studios immer häufiger damit zu kämpfen, ihre Kinofilme auf traditionellen Verbreitungswegen an die Massen zu bringen. Netflix und Co. treten nicht zuletzt mit eigenproduzierten Inhalten, die bequem von zu Hause aus abgerufen werden können, zunehmend auch in direkte Konkurrenz zu Kinos. Immer wieder gibt es verschiedene Überlegungen dazu, den schwindenden Kinobesucherzahlen zu begegnen. Ein neuer konkreter Vorstoß könnte nun tatsächlich einen entscheidenden Wandel bringen.

    Wie das Wall Street Journal nämlich berichtet, verhandeln die großen US-Studios aktuell mit Kinobetreibern darüber, ihre Filme künftig wesentlich früher zum Streaming zur Verfügung zu stellen. Bis dato werden Kinoproduktionen frühestens drei Monate nach ihrem Start online zur Verfügung gestellt, meist noch ein paar Wochen später. Derzeit herrscht allerdings noch Uneinigkeit darüber, wie sehr dieser Zeitraum reduziert werden soll. Während sich Sony beispielsweise schon für eine Online-Veröffentlichung nach nur zehn Tagen ausspricht, wollen andere Studios die Kino-Exklusivität wohl für 17 oder 30 bis 45 Tage beibehalten.

    Den neuen Service wollen sich die Studios allerdings auch etwas kosten lassen, schließlich sollen auch die noch zögernden Kinos an dem Erlös beteiligt werden, um den drohenden Zuschauerverlust zu kompensieren und sie so von der Idee zu überzeugen. Der Preis pro Film soll demnach bei stolzen 30 bis 50 Dollar liegen. Dem Wall Street Journal zufolge sei geplant, das Konzept schon Ende 2017 erstmals in die Tat umzusetzen. Ob es dann auch schon für Deutschland ein entsprechendes Angebot geben soll, ist derzeit noch unklar.

    Schon vor rund einem Jahr sorgte Napster-Erfinder Sean Parker mit einer ganz ähnlichen, wenn auch noch etwas radikaleren Idee namens „The Screening Room“ für Aufsehen. Diese sah es vor, aktuelle Blockbuster direkt zeitgleich zum Kinostart für 50 Dollar zum heimischen Abruf zur Verfügung zu stellen. Auch wenn daraus (bislang) letztlich nichts geworden ist, könnte nun die gemäßigtere Variante des Konzepts tatsächlich Wirklichkeit werden.

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