Ziemlich abgefahren, was Bryan Fuller und sein Schöpfer-Kollege Michael Green da auf Basis eines Romans von Neil Gaiman geschaffen haben. Hoffen wir, dass „American Gods“ letztendlich auch hält, was der Trailer verspricht, wenn die Serie am 30. April 2017 in den USA anläuft. Alte Götter, entsprungen aus verschiedensten Mythologien von Asenglaube bis Christentum, sind im modernen amerikanischen Alltagsleben integriert. Göttervater Odin (Ian McShane), der mittlerweile unter dem Pseudonym Mr. Wednesday firmiert, passt die wachsende Macht der neuen Götter – etwa Geld, Technologie, Medien – nicht so recht ins Konzept. Er versammelt seine Kollegen, um in einem Krieg ein für alle Mal die Fronten zu klären.
Die dabei angewendeten und teils bereits im Trailer gezeigten Methoden verdienen dabei definitiv das Prädikat „alttestamentarisch“. Es werden eben schonmal Körper gespalten – horizontal wie vertikal – und Verstümmelte sorgen auf der Straße für ein regelrechtes Blutmeer. Dass den Bildern dabei eine morbide Schönheit und ganz eigene Ästhetik anhaftet, ist aufgrund des Hintergrundes von Showrunner Bryan Fuller nicht gerade verwunderlich: Der Autor zeichnet unter anderem für den Augenschmaus „Hannibal“ verantwortlich.
Im Zentrum der Handlung von „American Gods“ steht Shadow Moon (Ricky Whittle). Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Laura kommt er früher als erwartet aus dem Gefängnis frei. Wenig später bietet Mr. Wednesday ihm einen Job an und offenbart Shadow die Welt der Götter. Dort tummeln sich in entsprechend blumigem Aufzug unter anderem „Glee“-Darstellerin Kristin Chenoweth als germanische Frühlingsgöttin Ostara, Gillian Anderson („Akte X“) als Media und Jeremy Davies („Dogville“) als Jesus. Extra für die Serie führte Romanautor Neil Gaiman auch Vulcan (Corbin Bernsen) ein. Emily Browning verkörpert Shadows Gattin Laura Moon.
In Deutschland ist „American Gods“ ab dem 1. Mai 2017 auf Amazon Prime Video abrufbar.