Als Kylo-Ren-Darsteller Adam Driver im Dezember 2016 vorschlug, dass vor dem Kinostart von „Star Wars 8: The Last Jedi“ am 14. Dezember 2017 kein einziger Trailer zu „Episode VIII“ veröffentlicht werden sollte, zeigte sich mal wieder: Trailer sind ein Thema, an dem sich die Geister der Filmfans scheiden. Denn in der FILMSTARTS-Umfrage unter unserer Nachricht zu Drivers Vorschlag stimmten mehr als 50% der Teilnehmer dafür, überhaupt keine Trailer sehen zu wollen, immerhin ein knappes Drittel wollte sich mit einem einzigen Vorschauvideo zufriedengeben und nur 15% wünschten sich so viele Trailer wie möglich.
Die Gründe für die unter Filmfans weit verbreitete Ablehnung von Trailern sind wohl vielfältig: Schon ein einziger Trailer etwa kann Spoiler-empfindlichen Zuschauern den Spaß und die Überraschung verderben und wer tatsächlich sämtliche vorab veröffentlichten Bewegtbilder zu großen Blockbustern geschaut hat (also Trailer, Teaser, TV-Spots, Featurettes, etc.), kann durchaus das Gefühl haben, nun auch schon den halben Film gesehen zu haben. Hinzu kommt, dass viele aktuelle Trailer, gerade die zu großen Filmen, sich in fast unheimlichem Maße gleichen, und zwar nicht nur, was die Struktur betrifft, sondern auch hinsichtlich der darin verwendeten Stilmittel: Nachdem etwa die ersten Vorschauvideos zu Christopher Nolans „Inception“ veröffentlicht wurden, hörte man plötzlich in zahlreichen Trailern die schnell passend getaufte „Inception“-Fanfare. Das ging sogar soweit, dass sich Hans Zimmer schließlich über die allgegenwärtige Verwendung des mächtigen BRAAAAMMM beschwerte (und ein kleiner Streit über die Urheberschaft des populären Soundeffekts entbrannte).
Mittlerweile ist die „Inception“-Fanfare wieder etwas aus der Mode gekommen, stattdessen ist in den Jahren 2016 und 2017 ein anderer Soundeffekt beinahe allgegenwärtig: Wie die Macher eines kürzlich bei YouTube veröffentlichten Videos mit Hilfe eines Trailer-Zusammenschnitts beweisen, wird in so ziemlich jedem Trailer zu so ziemlich jedem im Laufe des Jahres 2017 erscheinenden Blockbuster derselbe Soundeffekt verwendet: der sogenannte Bassdrop. Schaut euch das folgende Video an und ihr wisst sofort, was mit diesem Begriff gemeint ist:
Gleichzeitig sind andere Trailerklischees aber natürlich noch lange nicht ausgestorben. Auch die austrudelnde Musik oder das berühmte Grillenzirpen erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit. Und im ersten Trailer zu „Ghost In The Shell“ gibt es neben stolzen fünf (!) Bassdrops auch ein weiteres sehr angesagtes Klischee zu hören: Die verlangsamte Cover-Version eines berühmten Popsongs – in diesem Fall von Depeche Modes „Enjoy The Silence“: