SPOILER-Warnung! Im Text verraten wird das Ende von „Rogue One“.
Gareth Edwards ist ein Killer – und zwar ein konsequenter: Im dramatischen Finale von „Rogue One“ auf dem Tropenplaneten Scarif stirbt die komplette Rebellencrew um Jyn Erso (Felicity Jones), teils während der Schlacht, teils durch den Todessternlaser. Das hat erzählerisch Sinn, ist für einen Blockbuster aber trotzdem ungewöhnlich, weil dort gerne Türen für Sequels offengehalten werden. Im Empire Podcast (via Herioc Hollywood) erklärte Regisseur Edwards nun auch, dass das Ende in der allerersten Drehbuchfassung deutlich anders war:
„Ich glaube, es gab eine frühe Version – in der ersten Version des Drehbuchs sind sie nicht gestorben. Wir haben einfach angenommen, dass wir sie nicht töten können und sie uns das nie machen lassen würden. […] Und als alle das Drehbuch gelesen hatten, gab es einfach dieses Gefühl: ‚Sie müssen sterben, oder?‘ Und alle sagten: ‚Ja, dürfen wir?‘ Und wir dachten, dass wir nicht die Erlaubnis bekämen, aber Kathy [Kennedy] und alle bei Disney meinten: ‚Ja, macht Sinn.‘ Ich glaube, sie müssen sterben, denn sie sind nicht in ‚Eine neue Hoffnung‘.“ Danach war sich Edwards dann immer noch nicht sicher, ob nicht irgendwann ein Produzent fordern würde, doch noch eine Szene zu drehen, in der Jyn und Cassian (Diego Luna) in Sicherheit sind – was aber offenbar nie passierte.
Wichtig bei der Aussage: Es handelt sich nicht um Änderungen in den Nachdrehs. Edwards spricht von der allerersten Drehbuchfassung. Ab der zweiten Fassung war also wohl klar, dass die Figuren alle sterben werden. Die erste Drehbuchfassung, von der Edwards spricht, wurde übrigens von Gary Whitta („The Book Of Eli“) geschrieben. Der verabschiedete sich Anfang 2015 vom Projekt, anschließend übernahmen die Autoren Chris Weitz und Tony Gilroy. Whitta enthüllte auf Twitter, das neben dem Ende auch ein für Fans witziger Wink in Richtung „Das Imperium schlägt zurück“ verloren gegangen sein soll: Im Originaldrehbuch gab es demnach Nerf Herders. Das ist die legendäre Beschimpfung mit der Leia Han in der Szene auf Hoth bedenkt, nachdem der Schmuggler meinte, sie würde auf ihn stehen. In der deutschen Fassung wurde dies damals mit „Wookietreiber“ übersetzt, was aber ein inhaltlicher Fehler ist. Denn die Nerfs sind (trotz ähnlich hohem Fellanteil) keine Wookies, sondern eher Rinder-ähnliche Tiere.
„Rogue One: A Star Wars Story” läuft seit dem 15. Dezember 2016. Es ist der erste Kino-„Star Wars“ mit Schauspielern, in dem es keinen Lauftext gibt – womit der Gestalter der berühmten Eröffnungszeilen nicht glücklich ist.