Via Facebook trat Regisseur James Gunn ausführlich der Behauptung entgegen, Baby-Groot sei nur deswegen in „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“, um mehr Spielzeug zum Film zu verkaufen. Das Baby-Bäumchen sei aus kreativen Gründen mit an Bord, so Gunn: „Ehrlich gesagt, als ich anfing an dem Drehbuch zu „Vol. 2“ zu schreiben, sollte die Handlung eigentlich Jahre nach dem ersten Teil einsetzen und der kleine Groot inzwischen wieder ein erwachsener Groot sein. Aber irgendwas fehlte.“ Der Regisseur führt weiter aus, dass die Guardians doch einiges durchmachen müssten, um wirklich zu einer Gruppe zusammenzuwachsen – und es wäre eine Schande, wenn das Publikum diesen Teil verpassen würde.
Ein weiterer Grund sei aber gewesen, dass die Figur Groot im ersten Entwurf schlicht und einfach nicht funktionierte, er wisse selbst nicht genau, warum. Da sei ihm die Idee gekommen, „Vol. 2“ kurz nach dem ersten „Guardians Of The Galaxy“-Teil spielen zu lassen. Dadurch sei Groot eben noch der Baby-Groot, zu dem er am Ende des ersten Teils wurde, und der noch viel zu lernen hat. Dies sei für ihn der Schlüssel zu der Geschichte gewesen: „Diese Änderung eröffnete mir den ganzen Film und alles ergab plötzlich Sinn. Ich verliebte mich in das Drehbuch zu ‚Vol. 2‘ und ich hatte das Gefühl, dass wir etwas ganz Besonderes erschaffen.“
Baby-Groot als Teil der Guardians einzubringen und diese Neuerung dem Studio vorzuschlagen, habe Gunn sogar mehr Sorgen bereitet, als dem Studio so eine ungewöhnliche Figur wie den lebendigen Planeten Ego oder größere Parts für die Figuren Nebula und Yondu zu verkaufen. Seine Sorge, das Studio würde Baby-Groot ablehnen, war nicht unberechtigt: „Groot war die beliebteste Figur im ersten Film und manchmal, wenn etwas funktioniert, sind Studios mehr als nur ein wenig abgeneigt, es zu ändern“, so Gunn. Zu seiner angenehmen Überraschung habe ihn Marvel aber sehr bei den großen Veränderungen unterstützt, die er für die Geschichte von „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“ durchsetzen wollte. Auch ihnen scheine bewusst zu sein, dass das Wichtigste am „Guardians“-Franchise sei, den Zuschauern etwas Unerwartetes zu liefern.
Dennoch sei er kein Idiot, so Gunn: „Mir war schon klar, wenn Baby-Groot funktioniert, würden sie Spielzeuge und Figuren und Plüschtiere wollen. Aber dass es so kommen würde, war ganz und gar nicht sicher, als ich da alleine in meinem Büro saß und mir die Geschichte ausdachte, und es war definitiv nicht die treibende Kraft hinter der Entscheidung. Ich habe mich – wie so viele von euch allein schon durch den Trailer – ganz einfach in den kleinen Kerl verliebt. Und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nur in meinem Kopf existierte.“
Dass James Gunn auf Facebook so ausführlich Stellung bezog, rührte aus einem Dialog, den er bereits zwei Tage zuvor auf Twitter mit einem Fan aufnahm. Am 10. Dezember 2016 antwortete Gunn kurz auf die Frage, ob Baby-Groot nicht vor allem ein Marketing-Trick sei.
Wo wir gerade von Baby-Groot sprechen: Ein neues Bild gibt es von dem kleinen Kerl auch noch.
Ins Kino kommt „Guardians Of The Galaxy Vol. 2” am 27. April 2017. Und auch wenn Baby-Groot dann womöglich der große Star sein wird, dürften auch Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista und Co. ganz ordentlich beim Publikum abschneiden.