1994 schickte Roland Emmerich („Independence Day“) seine Hauptdarsteller Kurt Russell und James Spader zu den Sternen: Im Sci-Fi-Actioner „Stargate“ betraut das Militär das Team von Colonel O’Neill (Russell) und den Ägyptologen Dr. Daniel Jackson (Spader) mit dem Auftrag, das titelgebende Sternentor zu durschreiten, um zu erforschen, was sich auf der anderen Seite befindet. Die Gruppe landet auf einem fernen Planeten – und dort sind nicht alle Bewohner den Menschen wohlgesonnen… Auf den Kinofilm folgten mehrere TV-Serien, doch Emmerich selbst wollte diese Geschichte mittels eines Reboots noch einmal ins Kino bringen, drei Filme waren geplant und auch schon Drehbuchautoren an Bord. Doch nun sieht es laut Produzent Dean Devlin sehr schlecht für das Projekt aus.
Devlin sprach mit Empire Online über „Stargate“ und machte wenig Hoffnung auf eine Umsetzung des Projekts: „Für ein paar Monate sah es gut aus, aber jetzt sieht es nicht mehr so gut aus. Es gibt einfach viele Sachen, die gleichzeitig zünden müssen und es gab einen Moment, in dem wir dachten, sie würden gleichzeitig zünden. Aber dann fiel alles irgendwie auseinander.“ Große Schuld am vorläufigen Scheitern des Projekts weist Devlin der aktuellen Art des Filmemachens in Hollywood zu, bei der alles nur von Zahlen und dem Streben nach der nächsten Franchise-Idee getrieben sei, ohne dem eigentlich Produkt an sich noch groß Aufmerksamkeit zu schenken.
Dean Devlin selbst ist überzeugt, dass der „Stargate“-Reboot mit der entsprechenden Sorgfalt richtig gut hätte werden können: „Ich denke, wenn wir ‚Stargate‘ auf die richtige Art gemacht hätten und die Fans es gemocht hätten, hätten wir etwas wirklich Gutes daraus entwickeln können. Wenn wir es versemmelt hätten, würden sie es natürlich ablehnen – und das sollten sie auch. Und ich will es gar nicht erst machen, wenn die Gefahr besteht, dass es nicht gut wird. Das ist eine der Sachen, die uns aktuell zurückhält.“
Dean Devlin produzierte auch schon den originalen „Stargate“ und schrieb gemeinsam mit Roland Emmerich das Drehbuch, damals noch ohne großes Produktionsstudio im Rücken. Devlin erklärt, er bevorzuge diese unabhängige Art des Filmemachens noch heute – beim „Stargate“-Reboot wäre es jedoch völlig anders: „Es sind mehrere Studios involviert und sehr viele Meinungen. Und daraus kann etwas Großartiges entstehen, aber auch etwas, das überhaupt nicht mehr dem ähnelt, was man eigentlich wollte. Diese Art der ‚Zusammenarbeit‘ ist ein furchteinflößender Aspekt dieser ganzen Geschichte.“ Devlins Aussagen hören sich ganz danach an, als hätten nicht die Studios – unter anderem Warner und MGM - den Stecker gezogen, sondern als wären sich die Beteiligten nicht über ihre Interessen einig geworden.
Ob doch noch etwas aus der neuen „Stargate“-Trilogie wird, bleibt also abzuwarten. „Stargate“ ist übrigens nicht das einzige Projekt, mit dem Regisseur Roland Emmerich einen Bogen zu seinen 90er-Jahre-Filmen schlägt bzw. schlagen will – im Kino lief gerade erst das Sequel „Independence Day 2: Wiederkehr“ (Kinostart: 14. Juli 2016). Der geplante dritte Teil der Reihe wird jedoch womöglich nur im Fernsehen zu sehen sein.