In Russland kam „Snowden“ in den höchsten Kreisen so gut an, dass sich sogar der Kreml zu Oliver Stones neuestem Werk äußerte. Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti zeigte sich der Kremlsprecher Dmitry Peskov mehr als begeistert: „Der Film hat ein brillantes Drehbuch und, was am wichtigsten ist, er ist fast eine Dokumentation. ‚Snowden‘ ist für jeden eine hervorragende Möglichkeit zu sehen, was wirklich passiert ist. Der Film ist ein Muss!“
Nicht wirklich überraschende Worte, denn seit seiner Flucht aus den USA lebt Edward Snowden im Exil in Russland und der Kreml verweigert der amerikanischen Regierung seit 2013 die Auslieferung des ehemaligen NSA-Mitarbeiters. Sehr wohl überraschend ist hingegen, dass der Film mit Joseph Gordon-Levitt in der Hauptrolle dort in einer vier Minuten längeren Version als in den USA oder Europa gezeigt wird. Was in den vier Minuten allerdings passiert, ist bislang völlig unbekannt. Hat Oliver Stone, der erst kürzlich seinen 70. Geburtstag hinter sich gebracht hat, etwa Szenen hinzugefügt, die den sonst recht parteilosen Film zu einem US-kritischen Werk machen?
Vielleicht gibt es in den Zeiten des Internets und sehr zuverlässiger Spionage-Software ja schon bald eine Antwort auf die Frage.