Während wir in Deutschland noch bis zum 18. August 2016 warten müssen, startet „Suicide Squad“ bereits am heutigen 5. August 2016 in den USA. Dort gab es am gestrigen 4. August 2016 sogar schon Previews und dabei wurde der erste Rekord gebrochen. 20,5 Millionen Dollar wurden laut Deadline bei diesen Vorabvorführungen eingenommen. Das ist das beste Ergebnis, welches je einem Film mit Previews im Monat August gelang. Geschlagen wird ausgerechnet Konkurrent Marvel. „Guardians Of The Galaxy“ spielte bei Vorabpreviews 11,2 Millionen Dollar im August 2014 ein.
Sicher ist auch schon, dass „Suicide Squad“ einen weiteren Rekord von „Guardians Of The Galaxy“ brechen wird: Der Rekord für das beste Startwochenende im Monat August wird spätestens Montagfrüh bei der Schurkentruppe um Will Smith liegen. Auf rund 140 Millionen Dollar taxieren Experten momentan die Einnahmen am ersten Wochenende. „Guardians Of The Galaxy“ hält aktuell noch den August-Rekord mit gerade einmal 94,3 Millionen Dollar.
Bei Warner muss man aber darauf hoffen, dass „Suicide Squad“ nicht nur stark startet, sondern auch lange gut läuft und auch im Rest der Welt gut ankommt. So berichten die Experten des Hollywood Reporters, dass die Einnahmen des reinen Films sich am Ende auf insgesamt 750 bis 800 Millionen belaufen müssten, damit dieser als profitabel gilt. „Suicide Squad“ als Marke dürfte aber schon früher Gewinn abwerfen, schließlich wird man auch einige Millionen mit Merchandising verdienen.
Auf dem Weg zu 750 bis 800 Millionen werden übrigens wohl keine Einnahmen aus dem mittlerweile zweitwichtigsten Kinomarkt der Welt dazu kommen. Nach derzeitigem Status gibt es keine Bewilligung der chinesischen Behörden, die Comicverfilmung darf also nicht in China laufen. Das ist bei den Summen, die in China mittlerweile umgesetzt wurden, ein Rückschlag. Zum Vergleich: „Batman V Superman“, der übrigens in den USA 166 Millionen Dollar am ersten Wochenende einspielte, holte rund 95 der insgesamt 872,7 Millionen Dollar Einnahmen in China.
Wer sich übrigens noch Gedanken macht, ob er sich den Kinobesuch vielleicht sparen kann, weil auf Blu-ray wie bei „Batman V Superman“ sowieso noch eine längere Version kommt, sollte damit nicht rechnen. Im Interview mit den Kollegen von Collider stellte Regisseur David Ayer unmissverständlich klar, dass die Kinoversion auch sein „Director’s Cut“ sei. Wie bereits durchsickerte, fertige Warner zwar eigene Versionen des Films für Testvorführungen an, im Kino läuft aber Ayers Version. Es gebe zwar noch genug weiteres Material, doch auf dieses hat Ayer nach eigener Aussage bewusst verzichtet: „Dies ist eine der schwierigsten Aufgaben beim Schreiben, Drehen und Inszenieren eines Films. Du hast am Ende diese Waisenkinder, du liebst sie, es sind großartige Szenen, in denen großartige Dinge passieren, aber Filmemachen ist eine Diktatur und keine Demokratie und nur weil etwas cool und charismatisch ist, heißt es nicht, dass es den finalen Schnitt überlebt. Der Gesamtfluss des Films ist der oberste Meister.“ Ayer verzichtete also selbst auf Szenen, die er zwar mochte, die aber sein Erzähltempo gebrochen hätten. Darunter sind wohl viele Auftritte des Jokers, wie Jared Leto bereits verriet. Regisseur Ayer rechnet übrigens damit, dass sicher über zehn Minuten an zusätzlichem Material auf den Heimkinoveröffentlichungen sein werden – aber eben als Extra, als Deleted Scenes und nicht in einem neuen Cut.
Eine Szene, die dagegen im finalen Film ist, wurde übrigens nicht von David Ayer inszeniert. Bei dieser Szene führte stattdessen Kollege Zack Snyder Regie:
ACHTUNG: SPOILER!!! NACHFOLGEND WIRD EINE SZENE AUS „SUICIDE SQUAD“ VERRATEN!
In der Flashback-Szene sehen wir, wie Captain Boomerang (Jai Courtney) von The Flash (Ezra Miller) geschnappt wird. Laut Ayer war die Szene immer geplant, wurde aber nicht während der Dreharbeiten von „Suicide Squad“ gefilmt. Stattdessen drehte sie Zack Snyder am Set von „Justice League“ in London und schickte seinem bereits in der Post-Produktion werkelnden Kollegen einfach das Filmmaterial rüber. Dies habe Sinn gemacht, weil in London das rote Flash-Kostüm und die nötigen Mittel zur Verfügung gestanden hätten. Dass The Flash ausgerechnet auf Captain Boomerang trifft, dürfte auch viele Comic-Fans freuen. Schließlich ist Boomerang in den Vorlagen meist der Feind des superschnellen Superhelden.