(Herschell Gordon Lewis, USA 1963)
Die Geschichte eines Serienmörders, der dem altägyptischen Ischtar-Kult anhängt und aus den Leichen seiner Opfer ein Festmahl bereitet, gilt gemeinhin als erster Splatterfilm überhaupt! Schon im Trailer wurde Kindern und Herzkranken nahegelegt, den Kinosaal für die folgenden eineinhalb Minuten zu verlassen. Das Ergebnis dieses Schock-Marketings: „Blood Feast“ spielte bei einem Budget von nur 24.500 Dollar etwa 6,5 Millionen US-Dollar ein – und trat eine ganze Welle an ähnlichen Gore-Reißern los.
Aus heutiger Sicht sind die Splatter-Effekte allerdings eher unfreiwillig komisch, die rot angemalten Gummigliedmaßen sind sofort klar als solche zu erkennen. Dazu kommen miese Schauspieler und noch miesere Dialoge. Ein Vergleich mit heutigen ausgefeilten Splatter-Effekten verbietet sich so von vorneherein!
Deshalb ist es auch so erschreckend, dass die Beschlagnahmung von „Blood Feast“ nicht etwa aus einer Zeit bestehen geblieben ist, als der Film tatsächlich noch schocken konnte, nein, er wurde überhaupt erst 2004 beschlagnahmt. Ein schlechter Witz. „Blood Feast“ ist kein guter Film – aber er ist als Begründer eines ganzen Genres von immenser filmhistorischer Bedeutung. Also bitte freigeben, danke!