Dass auch zwei legendäre Oscar-Preisträger wie Anthony Hopkins und Al Pacino kein Garant für einen Filmerfolg sind, zeigt aktuell „Misconduct“. In der vergangenen Woche stand in Großbritannien der Kinostart des Thrillers an, der auch abseits der beiden Hollywood-Größen mit Josh Duhamel („Transformers“-Reihe), Malin Akerman („Watchmen“) und Julia Stiles („Das Bourne Ultimatum“) durchaus prominent besetzt ist. Dennoch wurde dem Film scheinbar schon von Anfang an kein großer Erfolg zugetraut. So hat ihn der britische Verleih lediglich in fünf Kinos gezeigt, doch selbst in diesen war das Interesse verschwindend gering.
Wie das Branchenblatt Variety unter Berufung auf das Medienforschungs-Unternehmen Rentrak berichtet, konnte das Regiedebüt von Shintaro Shimosawa („The Following“) an den drei Tagen seines Eröffnungswochenendes umgerechnet lediglich 141 Dollar an den britischen Kinokassen erwirtschaften. Das entspricht im Schnitt weniger als 30 Dollar Einspiel pro Filmtheater, was angesichts der Ticketpreise bedeutet, dass durchschnittlich jeweils nur drei bis vier Zuschauer eine Karte für den Film gelöst haben. Variety zu Folge sieht es aktuell so aus, als wäre der Thriller nun bereits komplett aus dem britischen Kinoprogramm verschwunden.
Begleitet wurde der Start außerdem von zahlreichen vernichtenden Kritiken. Während The Telegraph „Misconduct“ als „schlechtesten Film, den Anthony Hopkins und Al Pacino je gemacht haben“ bezeichnete, schlugen die Kollegen vom Guardian vor, man solle den Streifen in Schulen als Lehrbeispiel dafür zeigen, wie man keine Filme macht.
Schon bei seinem US-Start im Februar 2016 hielt sich der Erfolg des rund 11 Millionen Dollar teuren Films mit einem Gesamteinspiel von rund 24.000 Dollar sehr in Grenzen. Am erfolgreichsten lief „Misconduct“ bis dato überraschend in Südkorea, wo er immerhin 900.000 Dollar in die Kinokassen spülen konnte. Bislang hat der Thriller über einen Anwalt (Duhamel), der sich mit der Rückendeckung seines Mentors (Pacino) mit einem korrupten Pharmaunternehmer (Hopkins) anlegt und dabei selbst zur Zielscheibe wird, noch keinen deutschen Kinostart. Doch ist es angesichts des bisherigen Misserfolgs auch mehr als fraglich, dass „Misconduct“ hierzulande überhaupt in die Lichtspielhäuser kommt.
Mehr Menschen dürften Hopkins und Duhamel demnächst wohl mit Michael Bays Roboter-Actioner „Transformers 5“ (dt. Kinostart: 22. Juni 2017) in die Kinos locken, für den sie erneut gemeinsam vor der Kamera stehen werden.