Wenn es in der Kinowelt den „X-Men“-Veteran gibt, ist es wohl Regisseur Bryan Singer. Vor 16 Jahren inszenierte der Filmemacher den erfolgreichen Franchise-Auftakt „X-Men“ und seitdem ließ er auf diesen noch mit „X-Men 2“, „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ und dem kürzlich erschienenen „X-Men: Apocalypse“ einen zweiten, fünften und sechsten Teil folgen. Doch nach insgesamt vier Mutanten-Abenteuern um Charles Xavier, Magneto und Co. will Singer dem Franchise nun den Rücken kehren – zumindest vorerst.
Im Gespräch mit der Los Angeles Times äußerte Singer den Wunsch, für eine Weile eine Auszeit von den „X-Men“ zu nehmen: „Ich traf kürzlich Danny Boyle, wir kennen uns seit vielen Jahren, sind uns aber nie begegnet. Er drehte ‚Steve Jobs‘ und ich [‚X-Men: Apocalypse‘] und er fragte mich, ob ich für immer ‚X-Men‘-Filme drehen wolle. Und ich habe nicht wirklich nein gesagt. Die Wahrheit ist, obwohl ich extrem Lust habe, etwas komplett anderes zu machen, habe ich so viele Jahre in diesem Universum verbracht und ich liebe den Cast und die Figuren so sehr, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, sie für immer zu verlassen. Vielleicht könnte ich als Berater, als Produzent, sogar als Regisseur irgendwann in Zukunft wieder zurückkehren. Aber momentan würde ich gern etwas komplett anderes machen.“
Mit den „X-Men“ ist trotz Singers vorübergehendem Abschied vom Franchise aber noch lange nicht Schluss. Schon 2017 bekommen wir mit James Mangolds („Wolverine: Weg des Kriegers“) bisher unbetiteltem „Wolverine 3“ den wohl letzten Auftritt von Hugh Jackman als Adamantium-bekrallten Logan. Josh Boone („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) entwickelt mit „X-Men: The New Mutants“ ein Spin-off über die Abenteuer einer neuen Gruppe von Teenager-Mutanten, bei dem aber auch alte Gesichter womöglich zurückkehren könnten. Und dann wären da noch die in der Warteschleife befindlichen „X-Men“-Ableger „Gambit“ mit Channing Tatum und der von Jeff Wadlow („Kick-Ass 2“) seit Jahren geplante „X-Force“ mit Cyclops-Sohnemann Cable (der wiederum auch in dem im „X-Men“-Universum verankerten „Deadpool 2“ zu sehen sein könnte).
Bryan Singer hat derweil schon ein anderes Projekt ins Auge gefasst. Als nächstes wird der „X-Men“-Veteran mit „20.000 Meilen unter dem Meer“ eine neue Adaption des berühmten Science-Fiction-Klassikers von Jules Verne auf die Kinoleinwände bringen. Wer in der Produktion aus dem Hause 20th Century Fox mitspielen soll, ist derzeit noch genauso unklar wie der Drehbeginn des Unterwasser-Abenteuers. In die Kinos soll der Film voraussichtlich im Jahr 2017 kommen.