Es ist eine abgefahrene Geschichte: Sarah Winchester, die Witwe des berühmten Waffenherstellers William Winchester, war angeblich nach dem Tod ihres Mannes und ihres Kindes von der Angst besessen, dass Geister für die Toten verantwortlich waren … und zwar die Geister jener Menschen, die den Waffen ihres Mannes zum Opfer fielen. Schließlich wurde gerade das Winchester-Gewehr bei der Eroberung des Wilden Westens und der Tötung der Ureinwohner am häufigsten eingesetzt. Angeblich bat die Witwe daher ein Medium um Hilfe, dass ihr dabei half, ein gigantisches Anwesen zu bauen, in dem sie sich vor den Geistern verstecken konnte. 160 Räume hat das Haus, darunter gibt es 40 Schlafzimmer, weil Sarah Winchester dem Mythos nach immer ein anderes Nachtquartier wählte, damit die Geister sie nicht finden können, während sie schläft.
Warum Sarah Winchester das Haus immer wieder bis zu ihrem Tod verändern und erweitern ließ, dabei Geheimgänge integrierte oder auch Türen, hinter denen sich nur eine Wand befindet, lässt sich mit Sicherheit nicht sagen, aber der Mythos wurde immer bekannter und inspirierte bereits zahlreiche Schriftsteller und Filmemacher. Die US-Miniserie „Stephen Kings Haus der Verdammnis“ basiert zum Beispiel auf dem Mythos um das Geister-Haus.
Die in Deutschland geborenen Brüder Michael und Peter Spierig wollen das Thema aber nun zum Zentrum ihres neuen Horror-Thrillers machen und dabei zeigen, wie die von Geistern verfolgte Sarah Winchester sich in ihrem Haus versteckt. Die Regisseure von „Daybreakers“ und „Predestination“ haben laut Deadline bereits das Skript zu „Winchester“ geschrieben. Am Rande der Filmfestspiele von Cannes soll nun die Finanzierung gesichert werden. Die Dreharbeiten sollen dann noch in diesem Jahr begonnen werden, wobei ein Großteil im echten Haus in Szene gesetzt wird. An dem Projekt sind nämlich auch die aktuellen Rechteinhaber des riesigen Geister-Anwesens beteiligt, das man sonst im Rahmen von Touren besichtigen kann. Daneben planen die Regie-Brüder Spierig auch Dreharbeiten in ihrer Heimat Australien ein.