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    "Deadpool": Das hätte Regisseur Tim Miller in seiner Comicverfilmung gerne besser gemacht

    Die derbe und blutige Comicverfilmung „Deadpool“ eroberte Fan-Herzen im Sturm. Der Film ist jedoch nicht perfekt, so zumindest die Meinung von Regisseur Tim Miller. In einem Interview hat Miller nun verraten, was er hätte besser machen können.

    Twentieth Century Fox

    Wie begeisterte Zuschauerreaktionen und ein beachtliches weltweites Einspielergebnis von rund 758 Millionen Dollar bei einem vergleichsweise moderaten Budget von 58 Millionen Dollar eindrucksvoll demonstriert haben, hat es sich mehr als ausgezahlt, dass Hauptdarsteller Ryan Reynolds und Regisseur Tim Miller so sehr um die Realisierung ihrer kompromisslosen Comicverfilmung „Deadpool“ gekämpft haben. Trotz des beachtlichen Erfolgs zeigte sich Miller in einem aktuellen Interview mit Collider nun aber überraschend selbstkritisch. Demnach sei er definitiv stolz auf den Film und begeistert von der überwältigenden Reaktion, doch sei sein Werk auch keinesfalls perfekt. So gebe es gleich mehrere Aspekte, die er im Nachhinein gerne ein wenig anders gemacht hätte.

    Neben einigen kleineren Verbesserungswünschen, wurmt es Miller dabei am meisten, dass die Welt von „Deadpool“ ziemlich eingeschränkt wirke, wofür er sich selbst die Schuld gibt. „Es fühlt sich für mich wie ein kleiner Film an und ich denke, dass ich es hätte besser hinbekommen können, uns hinaus in die Welt zu bringen und den Rahmen etwas zu erweitern. Ich glaube, dass ich keine gute Arbeit geleistet habe, wenn es um Establishing Shots [erste Einstellung einer Szene, die häufig in einer Totalen den aktuellen Handlungsort etabliert] und das Ausmaß geht, und darum, den Eindruck einer größeren Welt zu erzeugen. Es fühlt sich wie ein kleiner Indie-Film an. Einiges daran funktioniert gut, doch hätte ich es denke ich besser bewerkstelligen können, dass es sich etwas mehr nach einer Welt anfühlt.“ Dabei gehe es ihm scheinbar nicht darum, den Film an sich größer aufzubauschen oder mit unnötigen Figuren vollzustopfen (etwas, das er auch unbedingt für die geplante Fortsetzung vermeiden wolle), sondern in der Tat lediglich darum, ein besseres Gefühl für die Weite der Filmwelt zu vermitteln.

    Abseits dessen hatte Miller auch einige kritische Worte zur Handlung seines Films übrig, die sehr simpel gestrickt sei. Einerseits sei dies definitiv eine bewusste und in seinen Augen nach wie vor richtige Entscheidung gewesen, da der Fokus vielmehr auf dem anarchischen Humor liege, der viel besser funktioniere, wenn das Drumherum nicht zu verwirrend sei. Auf der anderen Seite sehe Miller aber gerade in Bezug auf die Motivation des Bösewichts Ajax (Ed Skrein) noch deutlich Luft nach oben.

    Schon bald wird Miller die Chance bekommen, die von ihm angesprochenen Punkte in der offiziell bestätigten Fortsetzung besser zu machen. Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, dass das kreative Team um ihn als Regisseur, Hauptdarsteller Ryan Reynolds und die Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick auch für „Deadpool 2“ wieder zusammenkommen wird. Wann sich der Söldner mit der großen Klappe erneut auf der Leinwand durch Gegnerhorden metzelt, steht bislang noch nicht fest. Zur Überbrückung der Wartezeit können sich Freunde des ersten Teils diesen aber ab dem 23. Juni 2016 dann im Heimkino zu Gemüte führen.

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