Es schien fast so, als wolle J.J. Abrams seinen Ruf als oberster Geheimnishüter Hollywoods ein für alle Mal zementieren: Bekannt war zwar, dass Dan Trachtenberg, bekanntgeworden mit seinem Kurzfilm „Portal: No Escape“, für Abrams‘ Firma Bad Robot an einem Geheimprojekt werkelte – dass es sich dabei aber um „10 Cloverfield Lane“ handelt, bekam die Öffentlichkeit erst im Januar 2016 mit, nicht mal drei Monate vor Kinostart.
Abrams bezeichnete den Film später als „blutsverwandt“ zum Monster-Found-Footage „Cloverfield“ (2008), Details blieben geheim. Wir wussten nicht viel mehr, als dass spoiler: der Film in einem Bunker spielt, mit Michelle (Mary Elizabeth Winstead), Emmett (John Gallagher Jr.) und Howard (John Goodman) als Bewohner, wobei letzterer behauptet, der Retter in Not zu sein: Die meisten Bewohner oben seien tot… Wir wollen jetzt auch gar nicht mehr zur Handlung verraten und fühlen uns darin von den im Schnitt bisher sehr guten Kritiken zu „10 Cloverfield Lane“ bestätigt, die uns via metacritic erreicht haben (81er-Score bei acht Kritiken, 17 Uhr). Je weniger Zuschauer vorher wissen, desto besser, heißt es in einigen der Rezensionen.
Bryan Bishop von The Verge ist sehr angetan: Dan Trachtenberg sei es gelungen, eine Geschichte um drei Leute in engen Räumen dynamisch und lebendig zu erzählen. Wie bei „Cabin In The Woods“ werde intelligent mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt. Das sei „schlicht und ergreifend gutes Geschichtenerzählen.“
Justin Lowe vom Hollywood Reporter lobt: „Das im höchsten Maße einfallsreiche Drehbuch wird von einer überragenden Performance von John Goodman getragen.“
Justin Chang von Variety stößt in ein ähnliches Horn, beschreibt einen „sensationell effektiven“ Film mit einem „fantastisch entnervten John Goodman“.
Etwas ernüchterter, aber immer noch positiv lesen sich die Kritiken bei Entertainment Weekly und The Wrap. Chris Nashawaty von EW meint: „Abrams’ jüngster Film ist ordentlich, aber nicht großartig, wie eine solide Folge ‚Twilight Zone‘ oder ein zweitklassiges Werk von M. Night Shyamalan.“ 10 Cloverfield Lane sei nicht so spannend, wie man sich wünsche, das Beste daran sei die Geheimhaltung in der Werbekampagne. Alonso Duralde von The Wrap findet: „Die Geheimnisse im Film reichen, genug Spannung und Suspense inmitten der Klaustrophobie zu erzeugen. Selbst wenn der Geschichte ein 40-Minüter besser zu Gesicht gestanden hätte, hat Debütant Dan Trachtenberg drei Schauspieler auf der Höhe ihres Schaffens, die das Material aufwerten.“ Im Rückblick werde es so sein, dass sich die Zuschauer immer an die Auflösung erinnern würden, aber das Vergnügen des Nichtwissens werde ausschlaggebend sein.
„10 Cloverfield Lane“ läuft am 31. März 2016 bei uns an.