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    "Beasts Of No Nation" floppt an den amerikanischen Kinokassen … doch Netflix ist es egal

    Seit dem vergangenen Freitag, den 16. Oktober 2015, gibt es „Beasts Of No Nation“ weltweit auf Netflix. Parallel startet der Film in den USA auch in ausgewählten Kinos. Dort wollte kaum jemand das Drama sehen – für Netflix kein Problem.

    Netflix

    Viel wurde über „Beasts Of No Nation“ diskutiert, was nicht nur an der hohen Qualität des Kindersoldatendramas mit Idris Elba liegt (siehe auch unsere FILMSTARTS-Kritik), sondern weil Streamingdienst Netflix damit endgültig den Kinos Konkurrenz macht. Der für ein geschätztes Budget von sechs Millionen Dollar produzierte Film wäre eigentlich ein typischer Fall für die Arthouse-Kinos. Doch Netflix kaufte für kolportierte zwölf Millionen Dollar die weltweiten Verleihrechte und veröffentlicht den Film auf seiner Plattform statt in den Kinos. Die USA gehört zu den wenigen Ländern, wo der Film trotzdem parallel in die Lichtspielhäuser gebracht wurde. Ein Grund dabei: So ist „Beasts Of No Nation“ für die Oscars qualifiziert. Gerade einmal etwas über 50.000 Dollar spielte das Kriegsdrama allerdings auf 31 Leinwänden in 30 US-Städten am Eröffnungswochenende laut boxofficemojo.com ein. Das ergibt den für einen kleinen Start sehr schwachen Kopienschnitt von 1.635 Dollar.

    Netflix ist wegen dieser Zahlen aber nicht enttäuscht. In einer Stellungnahme gegenüber dem Hollywood Reporter sagte ein Verantwortlicher des Anbieters, dass diese Zahlen aus Marketing- und Award-Perspektive keine Delle hinterlassen. „Die Leute mögen den Film wirklich. Und scheinbar haben sich sehr viele Leute dazu entschieden, den Film auf Netflix zu sehen, und nur einige gewählt, ihn im Kino sich anzuschauen.“

    Wie viele Zuschauer „Beasts Of No Nation“ auf Netflix hat, ist nicht bekannt. Der Anbieter gibt traditionell keinerlei Zahlen in dieser Hinsicht heraus. Das Branchenmagazin Deadline zitiert aber einen Mitarbeiter, der verriet, dass man „sehr glücklich“ mit den bisher erzielten Zahlen sei.

    „Beasts Of No Nation“ ist der erste Film, den Netflix parallel zum Start auf der Plattform in Nordamerika in ausgewählte Kinos brachte. Viele Kinobetreiber in den USA weigerten sich allerdings, den Film zu zeigen, weil sie der Meinung sind, dass die Kinoauswertung einen reinen Marketing-Zweck habe. Trotz dieser Ablehnung und obwohl „Beasts Of No Nation“ mit diesen Zahlen auch in den USA sehr schnell wieder aus den übrigen Kinos verschwinden dürfte, will Netflix an der Strategie festhalten. Mit „Crouching Tiger, Hidden Dragon: The Green Legend“ oder dem Adam-Sandler-Western „Ridiculous Six“ sind bereits weitere Filme angekündigt, die einen ähnlichen parallelen Start bekommen sollen. Wie die Strategie bei diesen Film genau aussehe, werde man aber von Fall zu Fall entscheiden, so ein Netflix-Sprecher gegenüber Deadline.

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