Ende vergangener Woche erklangen die ersten Pressestimmen zum Gangster-Thriller „Black Mass“, und der Tenor war weitestgehend eindeutig: Johnny Depp liefert – endlich wieder – eine durchweg beeindruckende Performance ab. Fans des Schauspielers und Branchenblätter sprachen mitunter gar von einem Comeback. Immerhin lockte er mit Filmen wie „Transcendence“ oder „Mortdecai“ recht wenige Menschen in die Kinosäle. Einige Kritiker warfen ihm zudem vor, es gehe mit ihm schauspielerisch und karrieretechnisch bergab. Doch davon will Scott Cooper offenbar nichts wissen. Im Rahmen einer Vorführung seines neuen Films soll sich der „Black Mass“-Regisseur gegenüber Variety-Autor Kristopher Tapley folgendermaßen ausgedrückt haben: Johnny Depp ist niemals irgendwohin gegangen, von wo er nun zurückkommen müsste.
Eine Ansicht, die Tapley teilt, wie er weiter ausführt. Zwar habe Depp an mehreren „Auftragsarbeiten“ hintereinander mitgewirkt, von denen viele auch noch künstlerische Fehlschläge seien. Dennoch sei seine Hingabe für die jeweilige Figur auf einem beeindruckend konstanten Niveau geblieben. Als Beispiele nennt er in diesem Zusammenhang „Alice im Wunderland“, „Dark Shadows“ sowie „The Libertine“.
In eine ähnliche Kerbe schlägt Scott Mendelson in einem Forbes-Artikel, wobei er eingangs die finanziellen Dimensionen eines Comebacks hervorhebt. „Black Mass“ startet in den Vereinigten Staaten am 18. September 2015. Daher lässt sich derzeit noch keine Aussage über den Erfolg des Films und somit eines „Comebacks“ treffen. Zudem fügt Mendelson an, dass Depp an den Kinokassen vor allem in Kombination mit der „Fluch der Karibik“-Reihe oder Filmemacher Tim Burton funktioniert. Er schließt mit dem Aufruf: „‚Black Mass‘ mag ein großartiger Film sein und Depp mag darin hervorragend sein, aber macht ihn als Darsteller oder sein Handwerk nicht in dem Glauben schlecht, Depp habe die letzten Jahre über nicht ‚geschauspielert‘.“
Ab dem 15. Oktober 2015 könnt ihr euch selbst einen Eindruck von Johnny Depps Leistung in „Black Mass“ verschaffen.