Quentin Tarantino stichelte in einem seiner jüngsten Interviews nicht nur in Richtung Wes Cravens Klassiker „Scream“, „True Detective“ oder lobte die Fähigkeiten seines Kollegen David O. Russell, sondern sprach mit Vulture unter anderem auch über „It Follows“. Und auch hier hielt sich der „Pulp Fiction“-Regisseur nicht mit seiner Meinung zurück. Zwar lobte er den Horror-Film, hatte aber auch einiges an ihm auszusetzen und ärgerte sich: „Es ist einer dieser Filme, die so gut sind, dass du anfängst durchzudrehen, weil sie nicht großartig sind.“
Tarantino zufolge breche Regisseur David Robert Mitchell bei „It Follows“ zu oft mit der eigenen Mythologie: „Der Film macht die ganze Zeit solche Dinge, sich nicht an die eigenen Regeln zu halten. Ein Beispiel: Du kannst den bösen Typen in den Kopf schießen, aber das hilft dir nur für zehn Sekunden? Ok, das macht verdammt nochmal keinen Sinn!“
In diesem Zusammenhang kritisierte Tarantino auch eine Szene gegen Ende des Films. spoiler: Jay („Maika Monroe“) und ihre Freunde versuchen darin, Es in einem heruntergekommenen Schwimmbad auszutricksen. Doch der Plan geht nicht auf. Er kaufe dem Film nicht ab, dass das Wesen in diesem Moment anfange, überlegt zu handeln und Gegenstände auf Leute zu schleudern: „Jetzt entwirft Es eine Strategie? Das hat Es zuvor noch nie getan.“
Mitchell selbst erklärte die Mythologie von „It Follows“ im Interview mit Collider im März 2015 übrigens damit, dass es lediglich Regeln seien, die eine Figur an die nächste weitergebe und sie daher lediglich auf den Erfahrungen der jeweiligen Figur basierten: „Es sind die Regeln dieser Person und die meisten Punkte stimmen vermutlich, aber die Frage bleibt, ob sie mit allem recht hat.“
Ob Tarantinos Kritik berechtigt ist, könnt ihr seit dem 9. Juli 2015 selbst herausfinden. Unsere ausführliche Rezension zu „It Follows“ findet ihr hier.