In einem großen Interview mit den Kollegen von Vulture lästerte Quentin Tarantino nicht nur ein wenig über die gefeierte HBO-Serie „True Detective“, sondern auch über Wes Cravens Horrorklassiker „Scream“.
So verrät er, dass sein guter Freund Robert Rodriguez damals die Regie von den Weinstein-Brüdern angeboten bekommen hat. Die Weinsteins produzierten mit ihrer Firma Dimension Films „Scream“ und erwarben nach einem Bieterwettstreit das Drehbuch von Kevin Williamson, welches damals noch den Titel „Scary Movie“ trug (den dann später eine Parodie annahm).
Rodriguez nahm das Regie-Angebot schließlich nicht an, stattdessen kam Horror-Altmeister Wes Craven an Bord. Dies bedauert Tarantino genauso, wie dass er selbst nicht gefragt wurde: „Ich hätte es mir vorstellen können, den ersten ‚Scream‘-Film zu machen. […] Aber sie [die Weinsteins] haben wahrscheinlich nicht gedacht, ich wäre interessiert.“
Für Cravens Version findet er dann wenig lobende Worte und machte seine Kritik direkt an der Person des Regisseurs fest: „Ich habe nicht viel für Cravens Inszenierung übrig. Ich dachte, er ist die Eisenkette, die am Knöchel hängt, und dafür sorgte, dass alles erdgebunden blieb, und verhinderte, dass es wirklich richtig abging.“
Mit diesem Doppelzitat impliziert Quentin Tarantino mehr als deutlich, dass er der Überzeugung ist, dass eine Adaption von Williamsons „Scream“-Drehbuch durch ihn besser geworden wäre als die Variante von Craven.
Für uns gehört „Scream“ dagegen in der Variante von Wes Craven bereits zu den 50 besten Horrorfilmen aller Zeiten.