Der Casting-Prozess für den neuen Spider-Man war kein einfacher. Dies zeigt sich schon daran, dass er sich schier endlos hinzuziehen schien. Ein großes Problem war natürlich, dass mit Marvel-Mutter Disney und Sony hier zwei große Studios zusammenarbeiteten, sich also einigen mussten. Schließlich wird der neue Spider-Man zuerst im Marvel-Film „Captain America 3: Civil War“ eingeführt, soll danach aber bei Sony eine eigene „Spider-Man“-Trilogie anführen. Es musste also eine Wahl gefunden werden, mit der beide Studios zufrieden sind.
Das Branchenmagazin The Hollywood Reporter enthüllte nun, wie dieser Casting-Prozess ablief. Danach habe Casting-Direktorin Sarah Finn über 1.500 Schauspieler gesichtet und daraus eine Vorauswahl von insgesamt sechs Kandidaten ermittelt. Neben Tom Holland waren dies Asa Butterfield, Judah Lewis, Matthew Lintz, Charlie Plummer und Charlie Rowe, die in den vergangenen Wochen auch immer wieder öffentlich mit dem Part in Verbindung gebracht wurden.
Diese sechs Schauspieler wurde alle am 30. Mai 2015 an das „Civil War“-Set nach Atlanta geflogen. Dort absolvierten sie Probeaufnahmen mit Iron-Man-Darsteller Robert Downey Jr. Da Spider-Man in „Captain America 3: Civil War“ die meisten gemeinsamen Szenen mit Iron Man habe, sei es wichtig gewesen, herauszufinden, zwischen welchem Jungschauspieler und Downey Jr. die Chemie am besten stimme. Der „Iron Man“-Star wurde also zur Schlüsselfigur bei der Schauspielersuche.
Amy Pascal für Sony und Kevin Feige für Marvel hätten die Testaufnahmen überwacht. Nach diesen Aufnahmen gab es laut des Branchenmagazins nur noch zwei Kandidaten: Holland und Rowe. Zwischen beiden habe man sich aber zuerst noch nicht entscheiden können, was die bisherigen Berichte bestätigt. Für die Woche ab dem 8. Juni 2015 seien daher weitere Testaufnahmen angesetzt worden. Laut den Quellen des Hollywood Reporters sei Tom Holland dann aber der einzige Schauspieler gewesen, der nicht nur mit Downey Jr., sondern auch mit Captain-America-Darsteller Chris Evans Testaufnahmen absolviert habe.
Wie genau dann die Entscheidung für Holland gefallen ist, ist nicht klar. Dies ist der einzige Punkt, in dem sich die Quellen des Hollywood Reporters widersprechen. Laut einigen Quellen sei er direkt nach der zweiten Runde mit Testaufnahmen der klare Favorit gewesen und es haben umgehend die Vertragsverhandlungen mit seinen Agenten begonnen. Andere Quellen behaupten, dass die Entscheidung für Holland erst in dieser Woche gefallen sei und man in den vergangenen 24 Stunden alles eingetütet habe.
Die Übereinkunft mit Regisseur Jon Watts („Cop Car“), der den ersten der neuen „Spider-Man“-Filme inszenieren wird, sei übrigens am vergangenen Wochenende erfolgt, wobei Watts darauf eingeschworen wurde, seine Verpflichtung noch geheim zu halten. Der Filmemacher habe sich gegen Jonathan Levine („Warm Bodies“), das Duo John Francis Daley & Jonathan M. Goldstein („Vacation – Wir sind die Grisworlds“) sowie Ted Melfi („St. Vincent“) durchgesetzt. Watts sei vor allem der Favorit von Marvel-Boss Kevin Feige gewesen, der dem jungen Regisseur, der u. a. mit Musikvideos für Fatboy Slim und Death Cab For Cutie für Aufsehen sorgte, zutraue, eine Perspektive für Spider-Man zu finden, die sich deutlich von den bisherigen fünf Filmen mit Tobey Maguire und Andrew Garfield unterscheide.
Tom Holland wird am 5. Mai 2016 in „Captain America 3: Civil War“ das erste Mal über die Leinwand schwingen, um dann wohl ab 2017 sein erstes von drei Solo-Abenteuern zu bestehen.
Scheinbar bereitet sich der Schauspieler übrigens schon auf die körperlichen Herausforderungen der Rolle vor. In den vergangenen Tagen und Wochen veröffentlichte er auf Instagram gleich mehrere Videos, die dies andeuten: