Wie ScreenDaily berichtet, plauderte „Boyhood“-Produzent Jonathan Sehring auf einer Podiumsdiskussion in London ein wenig über die Schwierigkeiten mit Richard Linklaters einzigartigem Langzeitprojekt „Boyhood“.
Sehring, der mit seiner Firma IFC Films die zwölf Jahre währenden Arbeiten an der Geschichte eines aufwachsenden Jungen finanzierte, verriet, dass niemand „Boyhood“ in die Kinos bringen und zeigen wollte. Der nur vier Millionen Dollar teure Film, der für sechs Oscars nominiert und dabei mit einem ausgezeichnet wurde, sei allen Filmverleihern in den USA vorgeführt worden. Alle hätten abgesagt. Man habe wirklich jedem Verleih – von den größten bis zu den ganz kleinen – den Film gezeigt. Die fanden den Film zwar nett, aber zu klein, so Sehring. Selbst nach positiven Stimmen in Sundance bei der Premiere habe man keinen US-Verleih gefunden.
IFC Films beschloss schließlich den Film selbst in die amerikanischen Kinos zu bringen. Für den internationalen Markt kam mit Universal dann doch noch ein über das nötige Werbebudget und die Infrastruktur verfügender Verleih an Bord. Bis heute spielte „Boyhood“ rund 45 Millionen Dollar weltweit ein – über 25 Millionen Dollar davon in den USA.
Nicht nur Verleiher hatten anfangs kein Interesse an „Boyhood“. Auch vom wohl renommiertesten Filmfestival der Welt gab es eine Absage. Sehring verriet, dass man „Boyhood“ eigentlich in Cannes zuerst zeigen wollte. Doch auch dort hagelte es eine Absage. Schließlich kam es zu Festivalpremieren in Sundance und Berlin.