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    Luise Rainer: Deutsche Doppel-Oscar-Gewinnerin im Alter von 104 Jahren gestorben

    Wie das Branchenmagazin Deadline berichtet, ist Luise Rainer im Alter von 104 Jahren gestorben. Rainer war ein großer Star in den Dreißigerjahren und trug sich dabei in die Annalen des Filmpreises Oscar ein.

    Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)

    Die 1910 in Düsseldorf geborene Luise Rainer machte ab Anfang der Dreißigerjahre in Deutschland erstmals als Schauspielerin auf sich aufmerksam. Wegen der einsetzenden Judenverfolgung nahm sie 1935 ein Angebot an, sich für sieben Jahre beim renommierten Hollywood-Studio MGM zu verpflichten. Dort wurde sie umgehend zum neuen Superstar aufgebaut – mit Erfolg. Dies führte schließlich sogar dazu, dass sich Rainer in die Annalen des Oscars einschrieb.

    1937 wurde sie als Beste Hauptdarstellerin für "Der große Ziegfeld" mit einem Goldjungen ausgezeichnet. 1938 folgte ein weiterer Oscar in derselben Kategorie für "Die gute Erde". Rainer, die auch heute noch die einzige deutsche Schauspielerin ist, die je mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, erreichte mit dieser Doppelauszeichnung etwas für die Ewigkeit: Sie wurde zum ersten Oscargewinner überhaupt, der die Auszeichnung im Folgejahr erneut gewinnen konnte. Nach Rainer schafften dies bis heute mit Spencer Tracy, Katherine Hepburn, Jason Robards und Tom Hanks nur vier weitere Schauspieler. Mit John Ford und Joseph L. Mankiewicz schafften zudem zwei Regisseure bislang dieses Kunststück, aber auch erst Jahre nach Rainer.

    Kurz nach dem historischen Doppelgewinn überwarf sich Rainer aber mit dem mächtigen MGM-Boss Louis B. Mayer. Einige Filme blieben hinter den Erwartungen zurück, zudem sorgte die Schauspielerin mit der Forderung nach besseren und vielfältigeren Rollen für ungeliebte Unruhe. Schließlich kam es zum Bruch, wobei Mayer seinem einstigen Star drohte, sie zu vernichten und zu verhindern, dass sie weitere Angebote bekommt. Rainer zog nach New York, konzentrierte sich vornehmlich aufs Theaterspielen und kehrte nur noch wenige Male auf die Leinwand zurück. Anfang der Vierziger gab sie die Schauspielerei schließlich ganz auf und siedelte nach London über. Über die Jahrzehnte ließ sie sich nur noch für wenige Cameo-Auftritte zu einer kurzen Rückkehr aus dem Ruhestand bewegen – zuletzt 1997 im Bio-Drama "Dunkle Tage in St. Petersburg" mit Michael Gambon und Dominic West.

    Laut dem Branchenmagazin Deadline starb Rainer am heutigen Dienstag, den 30. Dezember 2014, in ihrem Heim in London im Alter von 104 an einer Lungenentzündung.

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