Peter Jacksons "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" wurde als erster Spielfilm mit einer höheren Bildrate von 48 anstelle der üblichen 24 Bilder pro Sekunde in den Kinos gezeigt und sorgte damit für so manche Diskussionen. Der Oscar-nominierte VFX-Spezialist Douglas Trumbull will dem Zuschauer mit der von ihm entwickelten MAGI-Filmtechnologie, bei der in 4K-Auflösung und 3D mit 120 Bildern pro Sekunde gedreht wird, nun eine noch bessere Abbildung der Realität ermöglichen und visiert dafür kein geringeres Projekt als James Camerons "Avatar"-Fortsetzungen an.
Gegenüber The Hollywood Reporter erklärte der Spezialist, dass er sich mit "Avatar"-Produzent Jon Landau in Gesprächen über die mögliche Anwendung der höheren Bildrate befinde und demnächst eine Vorführung seines Kurzfilms "UFOTOG" angesetzt sei, der das von ihm entwickelte System demonstriert. "Ich weiß, dass Cameron ein großer Befürworter höherer Bildraten ist. Der Einsatz einer HFR bei "Avatar" wäre überaus geeignet und würde sehr erfolgreich sein. Ich weiß nicht, ob Cameron interessiert ist, er hat sich zurückgezogen, um das Drehbuch zu "Avatar" zu schreiben, aber ich führe mit Jon Landau Gespräche […] Wenn Regisseure wie Cameron, J.J. Abrams, Peter Jackson interessiert sind, dann bekommt die Sache genug Zugkraft."
Über die Vorzüge der MAGI-Filmtechnologie sagte Trumbull, dass es flüssige Bewegungen in unglaublicher Schärfe geben würde, die das bisherige Kinoerlebnis weit übertreffen würde. "Michael Bay könnte einen noch schlechteren "Transformers"-Teil machen, da es keine Bewegungsunschärfe geben würde", witzelte er. Zu Peter Jacksons Einsatz von 48 Bildern pro Sekunde, der nicht jedermann überzeugen konnte, hat der Spezial-Effekte-Experte folgende Begründung parat: "Der "Hobbit" ist Opfer des ‚unheimlichen Tals‘ geworden, aber wenn du die Bildrate drastisch auf 120 anhebst, springst du über das Tal in ein ganz neues Territorium."