Der deutsche Schauspieler Gottfried John präsentierte sich vielseitig auf internationalem Parkett, er war der James-Bond-Bösewicht in "GoldenEye" und Julius Caesar in der Comic-Adaption "Asterix & Obelix gegen Caesar", er ulkte mit Otto in "Otto - Der Film" und belehrte das Sams als Schulrat im Kinderfilm "Sams in Gefahr". Aber vor allem war er als großer deutscher Charakterdarsteller aktiv und begeisterte u. a. Filmemacher Rainer Werner Fassbinder mit seinem Können, der ihn in der 14-teiligen Alfred-Döblin-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz" besetzte, in dem Mehrteiler "Acht Stunden sind kein Tag", in der Mini-Serie "Welt am Draht", im Drama "Die Ehe der Maria Braun" sowie in vielen weiteren seiner Produktionen.
Sein Filmdebüt gab der am 29. August 1942 in Berlin geborene John in dem Heimatfilm "Jaider - der einsame Jäger". Nach seinen Erfolgen in Deutschland wurde auch Hollywood auf den Mimen mit der markanten Nase aufmerksam. Er stand für Taylor Hackford in "Lebenszeichen – Proof of Life" neben Meg Ryan und Russell Crowe vor der Kamera und arbeitete auch in europäischen Produktionen mit internationalen Stars zusammen, so zum Beispiel in Volker Schlöndorffs "Der Unhold" mit John Malkovich und Armin Mueller-Stahl.
Gottfried John stand nicht nur für Spielfilme und Serien vor der Kamera, auch in Bühnenproduktionen spielte er mit und war u. a. an der Landesbühne Hannover und den Theatern in Krefeld und Heidelberg tätig, bevor er seinen Schwerpunkt auf den Film verlagerte. Doch er blieb auch immer der Bühne treu: So gab er 2006 den Jonathan Jeremiah Peachum in einer von Klaus Maria Brandauer inszenierten Fassung der "Dreigroschenoper". Und auch dem deutschen Fernseh-Krimi drückte John seinen Stempel auf, war u. a. in Folgen von "Derrick", Ein Fall für zwei" und "Tatort" zu sehen.
Gottfried John verstarb am Montag, den 1. September 2014, im Alter von 72 Jahren.