Im japanischen Fernsehen hatte Studi-Ghibli-Mitbegründer Toshio Suzuki kürzlich einen Auftritt, bei dem er die Zukunft des legendären Animationsstudios diskutierte. Viele Ghibli-Anhänger schockierte er dabei mit der Aussage, dass man für einen ungewissen Zeitraum eine längere Pause machen wolle, um dem Unternehmen die Möglichkeit zur generellen Neustrukturierung zu geben. Ziel sei es, das Studio sowie die Umwelt für die nächste Generation neu aufzustellen. Durch einen Übersetzungsfehler sickerte sogar zunächst die erschreckende Nachricht in die weltweiten Medien durch, das Studio würde gänzlich schließen, nach genaueren Übersetzungen liest sich die Aussage Suzukis aber nun ungefähr wie folgt:
"Wir denken darüber nach, das Produktionsdepartment aufzulösen und die generelle Wahrnehmung auf Ghibli neu zu definieren. Natürlich war Miyazakis Verlassen von großer Bedeutung. Wie sollte es danach mit Ghibli weitergehen? Es wäre nicht unmöglich gewesen, immer so weiterzumachen, aber… nun, für jetzt, lege wir eine kurze Pause ein und überlegen, wie es weitergehen soll."
Das Studio Ghibli wurde im Juni 1985 von den Regisseuren Hayao Miyazaki und Isao Takahata und Produzent Toshio Suzuki gegründet. Ein Jahr später erschien der erste Spielfilm "Das Schloss im Himmel". Über die Jahre gesellten sich zahlreiche Animationsklassiker wie "Mein Nachbar Totoro", "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Prinzessin Mononoke" dazu.
Im Jahr 2013 verkündete Co-Gründer Miyazaki seinen Rücktritt nach seinem letzten vollendeten Film "Wie der Wind sich hebt", der prompt für den Oscar als Bester Animationsfilm nominiert wurde. Suzuki übernahm seine Pflichten und wurde vom Produzenten zum Geschäftsführer.
Vor der Schließung, die hoffentlich tatsächlich nur eine temporäre bleiben wird, dürfen sich Bewunderer von Ghibli aber immerhin noch auf das nächste Projekt "When Marnie Was There" freuen, zu dem ihr hier den Trailer sehen könnt: