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    Liam Neeson erklärt, warum er Steven Spielbergs "Lincoln" absagte, aber noch ein Lincoln-Biopic machen will

    Für die Hauptrolle in Steven Spielbergs "Lincoln" gewann Daniel Day-Lewis seinen dritten Oscar und viele dürften sich kaum einen anderen Schauspieler in der Titelrolle vorstellen können. Doch eigentlich hätte Liam Neeson um ein Haar den Part gespielt. Erst in letzter Minute sprang er ab. In einem Interview mit GQ erklärt Neeson nun genau, warum er abgesprungen ist, wann diese Entscheidung in ihm gereift ist und warum er trotzdem noch ein Biopic über Abraham Lincoln machen will.

    Kurz vor dem geplanten Drehbeginn von "Lincoln" musste Steven Spielberg noch einmal umdenken: Da der ursprünglich für die Hauptrolle vorgesehene Liam Neeson absagte, holte der Regisseur Daniel Day-Lewis als Ersatz. Für Spielberg war dies ein Glücksfall. Day-Lewis war ohnehin sein Wunschkandidat, wurde von ihm schon Jahre vorher deswegen kontaktiert, lehnte damals jedoch ab. Beim neuerlichen Vorstoß des Regisseurs ließ sich Day-Lewis dann aber überzeugen. Neeson begründete seine Absage damit, dass er zu alt für die Rolle gewesen sei. Im Interview mit GQ konkretisierte er seine Aussagen nun.

    Beim sogenannten "table read", einer gemeinsamen Lesung des ganzen Drehbuchs mit den Schauspielern und Teilen der Crew, sei ihm bewusst geworden, dass er einfach falsch für den Part sei: "Wir haben angefangen zu lesen und da war erst ein Intro, dann sah ich 'Lincoln:', also die Stelle, an der nun ich reden muss und es traf mich wie ein Blitzschlag. Ich dachte: Ich sollte nicht hier sein, das ist einfach schon vorbei. Ich habe die Zeit für diese Rolle verpasst. Ich will diesen Lincoln nicht spielen. Ich kann nicht er sein." Weiter führt er aus: "Die nächsten zweieinhalb bis drei Stunden Lesung dieses außergewöhnlichen Stücks Schreibkunst habe ich keine Verbindung mehr zu mir gefunden. Es war ein sehr komisches Gefühl und auch ein Stück Trauer. Ich selbst habe sehr, sehr schlecht gelesen für meine Ansprüche. Als dann trotzdem einige Leute danach zu mir gekommen sind und sagten 'Du bist dafür gemacht, Lincoln zu spielen', war ich ganz duckmäuserisch vor Verlegenheit. Danach kam Steven [Spielberg] zu mir und ich sagte ihm: 'Steven, du musst die Rolle neu besetzen.' Er sagte nur: 'Wovon redest du?' Aber ich machte ihm klar, dass es mir ernst ist." In der Nacht habe er sich noch einmal beraten und dann wieder Steven Spielberg angerufen und seine Entscheidung bekräftigt. Der habe Verständnis dafür gehabt und das sei es dann gewesen.

    Mit dem Kapitel "Lincoln" hat Liam Neeson aber noch nicht ganz abgeschlossen. Er findet Daniel Day-Lewis' Darstellung zwar "perfekt" und "bewundere" Spielbergs Film, aber er wolle trotzdem noch ein klassisches Biopic über den früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika drehen: "Es gibt immer noch ganz Amerika und den Rest der Welt, die keine verdammte Ahnung haben, wer dieser Lincoln ist, wer er war. Der Film zeigt ihn zwar, aber ich denke, ich möchte immer noch eine richtige, klassische Biografie über ihn machen."

    Wir dürfen also gespannt bleiben, ob wir Liam Neeson bald in einem großen Mammutwerk über Abraham Lincoln doch noch in der Rolle des legendären Bürgerkriegs-Präsidenten sehen werden. Bis dahin verdingt sich der Schauspieler aber weiterhin vornehmlich als Action-Star. Während demnächst der Dreh zu "Taken 3" beginnt, ist er momentan mit "Non-Stop" (Kinostart: 13. März 2014) in den deutschen Lichtspielhäusern zu sehen. Nachfolgend der deutsche Trailer:

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