Biopics berühmter Persönlichkeiten haben momentan mal wieder Hochkonjunktur: nach Steven Spielbergs "Lincoln" folgen Anfang 2014 "Diana" mit Naomi Watts, "Grace of Monaco" mit Nicole Kidman als Fürstin Grace Kelly und "Mandela: Der lange Weg zur Freiheit" mit Idris Elba. Kein Wunder, dass Hollywood auch den 1968 in Memphis ermordeten schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King für eine Filmbiografie im Blick hat. Er war eine der wesentlichen Figuren im Kampf gegen die Rassentrennung und Diskriminierung in den USA und erhielt für sein Engagement 1964 den Friedensnobelpreis. Besonders berühmt geworden ist seine große "I have a Dream"-Rede, in der er seine politische Vision in berührende Worte kleidete. Nun plant Dreamworks eine große Filmbiografie über King. Das Projekt wird von der gesamten Familie des Aktivisten unterstützt, die dem Studio auch die Rechte an den bekanntesten Ansprachen Kings eingeräumt hat.
Einen Titel oder einen konkreten Zeitplan für die Produktion gibt es noch nicht, aber dafür sind schon ein Regisseur und ein Hauptdarsteller in Sicht: Angeblich wurden Oliver Stone und "Django" Jamie Foxx bereits konkrete Angebote unterbreitet. Der "Savages"-Regisseur ist kein Neuling auf dem Gebiet der politischen Biografien: Mit "Nixon", "W." und "Alexander" erzählte er die Lebensgeschichten zweier US-Präsidenten und eines antiken Eroberers, die Filme waren allesamt nicht unumstritten und sorgten für viel Diskussionsstoff. Ob der keiner Kontroverse aus dem Weg gehende Filmemacher beim Thema Martin Luther King allerdings völlig freie Hand haben würde, ist unklar. So stieß etwa Stones Regiekollege Paul Greengrass ("Das Bourne Ultimatum") auf erheblichen Widerstand der King-Familie, als er beabsichtigte in einem eigenen Biopic auf eine außereheliche Affäre des Bürgerrechtlers einzugehen.
Greengrass, dessen aktueller Film "Captain Phillips" mit Tom Hanks in der Hauptrolle am 14. November 2013 in die deutschen Kinos kommt, plant schon seit mehreren Jahren einen Film über Martin Luther King mit dem Titel "Memphis". Der Schwerpunkt des Greengrass-Drehbuchs liegt auf den letzten Tage im Leben des berühmten Mannes und auf der Rede "I've been to the Mountaintop", die er am Tag vor seiner Ermordung hielt. Für die Hauptrolle war Oscar-Preisträger Forest Whitaker vorgesehen, allerdings brach bereits mehrere Male die Finanzierung des Projekts zusammen, auch wegen des erwähnten Widerstands der Familie des Titelhelden. Ob "Memphis" angesichts der neuen Dreamworks-Konkurrenz und ohne die Rechte an der "Mountaintop"-Ansprach jemals realisiert werden kann, ist fraglich.