Erst gestern (15.8.2013) wurden Details der Trennungsvereinbarung von Legendary Pictures und Warner bekannt. Legendary gab all seine Rechte an "Man Of Steel" frei und wird nicht in die Produktion der Fortsetzung involviert sein, bekam als Abfindung dafür aber einen Anteil an Christopher Nolans "Interstellar" – ein Deal mit dem wohl beide Firmen gut leben können. Für Warner deutlich weniger erfreulich sind aber weitere Details der Vereinbarung, die nun via TheHollywoodReporter veröffentlicht wurden.
Obwohl zum Beispiel die Werbekampagne von "Der siebte Sohn" durch Warner schon angelaufen ist und im Juli 2013 auf der Comic-Con massiv vorangetrieben wurde, nimmt Legendary Pictures diesen Film zum neuen Partner Universal mit. Warner wollte "Der siebte Sohn" eigentlich im Januar 2014 in die Kinos bringen, Universal obliegt es nun bald einen eigenen Termin für den Kampf von Jeff Bridges und Ben Barnes gegen eine böse, von Julianne Moore gespielte Hexe anzukündigen.
Daneben erlaubt es die Rechtelage Legendary Pictures weitere Projekte dem einstigen Partner Warner wegzunehmen, bei denen eins dem Studiogiganten besonders weh tun dürfte: Der "Warcraft"-Kinofilm, der Anfang 2014 unter der Regie von Duncan Jones ("Moon", "Source Code") in den Dreh gehen soll. Auch dieser entsteht nun nicht mehr unter dem Dach von Warner. Auch hier hat das Studio auf der Comic-Con bereits Werbung gemacht. Regisseur Duncan Jones bekam auf der großen Warner-Veranstaltung während der Comic-Messe Zeit das Projekt zu präsentieren. Legendary Pictures bietet den "Warcraft"-Kinofilm nun dem neuen Partner Universal an. Dieser kann dann entscheiden, ob er den Film mitfinanzieren und in die Kinos bringen will. Das gleiche gilt für die in loser Planung befindlichen Projekte "Hot Wheels" (basierend auf den Spielzeugautos) und "Mass Effect" (nach der Videospielreihe). Zudem nimmt Legendary Warner auch den Michael-Mann-Thriller "Cyber" mit Chris Hemsworth, der momentan in Hongkong gedreht wird, weg.
Unter dem Dach von Warner werden dagegen weiterhin "300: Rise Of An Empire" und "Godzilla" veröffentlicht. Beim Comic-Sequel sind beide Firmen gleichberechtige Produktionspartner. Bei der Riesen-Monster-Neuauflage hat Legendary Entertainment zwar nach Branchenberichten 75 bis 80 % der Kosten übernommen, Firmenchef Thomas Tull will ihn aber scheinbar trotzdem bei Warner lassen. Eine offizielle Stellungnahme zu den Gründen gibt es nicht.
Während der 2006 offiziell begonnenen Zusammenarbeit von Warner und Legendary Pictures produzierten die beiden Firmen gemeinsam unter anderem Christopher Nolans "The Dark Knight"-Trilogie, die "Hangover"-Reihe, "The Town", "Watchmen", "Man Of Steel" und "Pacific Rim".