Vier Monate mussten Quentin Tarantino für die Post-Produktion von "Django Unchained" reichen, die er zudem zum ersten Mal ohne Sally Menke absolvieren musste, die im September 2010 verstarb. Im Interview mit dem Dallas Observer sprach Tarantino darüber, wie schwer diese Phase ohne Menke, die er einmal als seine "einzige wirkliche Mitarbeiterin" bezeichnet hat, gewesen sei. Er sei sehr melancholisch während des Prozesses gewesen, denn dies sei nun einmal die Zeit, in der sie den Laden geschmissen habe. Der Schnittprozess sei für ihn quasi das Schreiben der finalen Version der Story, da seine Herangehensweise sehr ausufernd sei und er während des Entstehungsprozesses des Films daran arbeite. Ohne Menke habe er nun bei diesem Arbeitsschritt deutlich mehr Verantwortung für seinen eigenen Film übernehmen müssen.
Ein zusätzliches Problem war der Abgabedruck. Um eine Chance bei den kommenden Oscars zu haben, musste "Django Unchained" noch 2012 in die Kinos kommen, damit bereits Anfang Dezember 2012 fertig sein, um einflussreichen Kritikern und Academy-Mitgliedern gezeigt werden zu können. Tarantino verriet, dass es durchaus Überlegungen gab, sich mehr Zeit zu nehmen und den Film erst im März 2013 zu veröffentlichen. Doch zu einem Zeitpunkt habe man sich einfach entscheiden müssen, ob man einen Oscar-Kandidaten habe oder nicht. Und man sei der Ansicht, man habe einen Oscar-Kandidaten.
Dabei ließ er auch durchblicken, dass die Entscheidung pro Oscar auch mit einigen Zugeständnissen verbunden war. Wenn er einen deutlich expliziteren Film hätte machen wollen, wenn er einen noch brutaleren Film hätte machen wollen, wenn die Szenen noch verstörender hätten sein sollen, dann wäre er auf den März-Termin gegangen, so der Regisseur.
Am 17. Januar 2013 kommt "Django Unchained" in die deutschen Kinos, bereits zu Weihnachten gibt es die FILMSTARTS-Kritik.