Der neueste Teil der "Twilight"-Reihe ist erwartungsgemäß der alte und neue Spitzenreiter am US-Box-Office. Während des verlängerten Wochenendes (wegen des amerikanischen Feiertags Thanksgiving wurden die Zahlen diesmal für den Zeitraum von Mittwoch bis Sonntag ermittelt) konnte "Twilight 4: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)" ein Einspielergebnis von geschätzten 62,3 Millionen Dollar verbuchen. Die Fans bescherten dem vorletzten Kapitel der Saga damit etwas geringere Einnahmen als dem zweiten Teil, "New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde". Bereits am Samstag übersprang der erste Teil des zweigeteilten Finales die Hürde von 200 Millionen Dollar; nach zehn Tagen hat der Film 221,3 Millionen "verdient".
Auch der starke Auftakt von "Die Muppets" reicht nicht, um "Breaking Dawn" ernsthaft zu gefährden. Das langerwartete Kino-Comeback der kultigen Show-Truppe um Kermit, Gonzo und Co. spielte am fünf-Tage-Wochenende glatte 42 Millionen Dollar ein. Die massive Werbekampagne hatte offensichtlich Erfolg, schon jetzt wurde das Gesamtergebnis der früheren Muppets-Filme übertroffen. Den letzten Platz auf dem Siegertreppchen erobern diesmal die tanzenden Pinguine aus "Happy Feet 2". 18,4 Millionen Dollar kamen am Wochenende hinzu, so dass der Zähler nach zehn Tagen bei 43,8 Millionen steht. Im Vergleich zum ersten "Happy Feet"-Abenteuer von 2006, der im gleichen Zeitraum beachtliche 99,3 Millionen Dollar einspielte, stellt das aber ein enttäuschendes Ergebnis für das Animations-Sequel dar.
Direkt dahinter auf Platz 4 reiht sich ein weiterer animierter Familien-Spaß ein. "Arthur Weihnachtsmann" feierte in landesweit 3.376 Kinos seine Premiere und spielte damit bis zum Sonntag 17 Millionen Dollar ein, davon 53 Prozent durch 3D-Aufführungen. Trotz dieses mäßigen Starts können die Produzenten der Weihnachts-Komödie in der anstehenden Adventszeit aber auf stabile Einnahmen hoffen. Knapp dahinter landet der dritte Neueinsteiger "Hugo Cabret" mit 15,4 Millionen Dollar. Das Familien-Drama von Star-Regisseur Martin Scorsese wurde allerdings nur in 1.277 Kinos gezeigt. Der Schnitt von 12.044 Dollar pro Kino ist damit fast genauso stark wie bei den zweitplatzierten Muppets. Zwischen Freitag und Sonntag spielte der Film mit Ben Kingsley und Sacha Baron Cohen (aber ohne Leonardo DiCaprio) ein - das bedeutet das drittstärkste Startwochenende für eine Scorsese-Produktion nach "Shutter Island" und "Departed: Unter Feinden". Wegen der starken Nachfrage nach 3D-Aufführungen (75 Prozent der Einnahmen) könnte die Kopienzahl demnächst noch erweitert werden.
Auf den weiteren Plätzen ändert sich wenig. Von 4 auf 6 fällt "Jack und Jill" mit Star-Komiker Adam Sandler in einer Doppelrolle (14,1 Millionen / gesamt: 57,5). Um ganze vier Positionen verschlechtert sich der ehemalige Spitzenreiter "Krieg der Götter 3D". Das bildgewaltige Schlachten-Spektakel mit mythologischen Anleihen kommt diesmal auf 12,6 Millionen (nach drei Wochen insgesamt 68,6 Millionen). Auf Rang 8 macht sich "Der gestiefelte Kater" breit. Der dritte Animations-Film in den Top Ten schraubt mit weiteren 10,4 eingespielten Millionen das Gesamtergebnis in der fünften Woche auf 135,5 Millionen. Gegenüber der Vorwoche legen die "Aushilfsgangster" an diesem langen Wochenende um satte 43,5 Prozent zu. 10,2 Millionen Dollar vergrößern die Gesamteinnahmen nach vier Wochen auf 65,4 Millionen. Trotzdem geht es für Eddie Murphy, Ben Stiller und die anderen Möchtegern-Räuber um drei Positionen bergab (von 6 auf 9).
Wie vergangene Woche beschließt auch diesmal Alexander Paynes "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" die Top Ten – und wieder schlägt die Tragikomödie mit George Clooney sämtliche Konkurrenten, wenn es um das beste Ergebnis pro Kino geht (21.000 Dollar). Nachdem die Kopienzahl schon von 29 auf 433 erhöht wurde, ist mit diesem Ergebnis der Weg für eine weitere Ausdehnung geebnet. Auch außerhalb der Top Ten gibt es bemerkenswerte Starts zu vermelden. Das biographische Drama "My Week with Marilyn" mit Michelle Williams als Marilyn Monroe spielte in 244 Kinos über zwei Millionen Dollar ein (8.000 im Schnitt). Nur in jeweils vier Lichtspielhäusern wurden David Cronenbergs Psychologen-Drama "Eine dunkle Begierde" sowie der Stummfilm "The Artist" gezeigt, konnten mit einem Schnitt von 60.000 beziehungsweise 52.500 aber überzeugen.