Die Gunst des Kinopublikums ist den sexy Teenie-Vampiren aus "Twilight" weiterhin gewiss. Das vorletzte Kapitel der Geschichte um Bella, Edward und Co., "Twilight 4: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)" war am Wochenende der unangefochtene Renner am Box Office. Mit geschätzten Einnahmen von 139,5 Millionen Dollar sorgte der vierte Teil der Saga für einen überzeugenden Start, der nur knapp hinter dem bisherigen Rekordhalter der Reihe, "The Twilight Saga: New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde" (142,7 Millionen) zurückbleibt. Auffällig: Mehr als 50 Prozent der verkauften Kinokarten wurden bereits am Freitag gelöst. Die (zu 80 Prozent weiblichen) Fans konnten es offenbar nicht erwarten, ihre Stars Kristen Stewart, Robert Pattinson und Taylor Lautner wieder in Aktion zu sehen. Während Vampire und Werwölfe also weiter hoch im Kurs liegen, scheint die Sache bei tanzenden Pinguinen etwas anders zu liegen. Zwar setzt sich das Animations-Sequel "Happy Feet 2" zum Start direkt hinter "Breaking Dawn" auf Platz 2, doch das Einspielergebnis von 22 Millionen Dollar entspricht nur der Hälfte der Starteinnahmen des ersten Teils aus dem Jahr 2006 ("Happy Feet" konnte damals 41,5 Millionen verbuchen, hatte allerdings auch einen weniger starken Konkurrenten).
Nur noch auf Platz 3 finden sich sterblichen und unsterblichen Helden aus "Krieg der Götter". Für das antike Schlachtfest, das letzte Woche noch ganz oben in den Charts thronte, geht es 62 Prozent und zwei Stufen auf dem Siegerpodest nach unten. Das bildgewaltige 3D-Spektakel von Tarsem Singh ("The Fall") brachte es diesmal auf 12,3 Millionen Dollar und schraubte das Gesamtergebnis auf fast 52 Millionen. Auf den Rängen dahinter herrscht höfliche Zurückhaltung: Die Filme auf den Plätzen 4 bis 9 reihen sich in derselben Abfolge ein wie vergangene Woche und fallen jeweils um zwei Positionen. Mit exakt 12 Millionen Dollar kommt der doppelte Adam Sandler aus "Jack und Jill" auf den vierten Rang. Die Komödie verliert damit gegenüber der letzten Woche 52 Prozent. Insgesamt macht das nach zehn Tagen 41 Millionen – für den Publikumsliebling Sandler ein höchstens durchschnittliches Ergebnis. Noch ein bisschen mehr verliert "Der gestiefelte Kater" im Vergleich zur Vorwoche. Für den säbelschwingenden Stubentiger zeigt der Trend nach vier erfolgreichen Wochen allmählich nach unten. Trotzdem erreicht der animierte Märchen-Mix noch einmal ein zweistelliges Millionenergebnis. Mit den 10,7 Millionen Dollar von diesem Wochenende steht der Zähler nun bei insgesamt 122,3 Millionen.
Direkt dahinter auf dem sechsten Rang tummeln sich die "Aushilfsgangster", die in der dritten Woche seit dem Kinostart immerhin noch 7 Millionen erbeuten konnten. Die Heist-Komödie mit Ben Stiller und Eddie Murphy kommt trotz eines Verlusts von 45 Prozent (die geringsten Einbußen unter den Top Ten) auf ein bisheriges Ergebnis von 53,4 Millionen. Weiterhin enttäuschend läuft das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Superstars Clint Eastwood und Leonardo DiCaprio. "J. Edgar", Eastwoods Biopic über den Gründer des FBI knackt nach zehn Tagen nur knapp die Marke von 20 Millionen Dollar. Die 5,9 Millionen vom Wochenende sind noch einmal 47 Prozent weniger als vor Wochenfrist. Auch die beiden Chaos-Typen Harold und Kumar verlieren weiter an Boden. "A Very Harold & Kumar 3D Christmas" ist dennoch für weitere 2,9 Millionen Dollar gut (Gesamt: 28,3). Vielleicht hoffen die Produzenten der "besinnlichen" Weihnachts-Komödie aber auch auf die anstehende Adventszeit. Fast 60 Prozent büßt "In Time - Deine Zeit läuft ab" ein. Für den Science-Fiction-Thriller mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried läuft damit die Zeit in den Top Ten der Kinocharts so langsam ab. 33,4 Millionen Dollar stehen nach vier Wochenenden zu Buche, davon zuletzt 1,7 Millionen.
Nach all den Verlustmeldungen gibt es zum Abschluss der ersten Zehn noch ein positives Ergebnis zu vermelden: In "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten", spielt George Clooney einen Anwalt, der durch den Unfall seiner Frau aus dem Familienidyll auf Hawaii gerissen wird. Die Tragikomödie von Alexander Payne ("Sideways"), die als Topfavorit für den Oscar als Bester Film gehandelt wird, spielte zwar nur 1,2 Millionen Dollar (inklusive Previews 1,3) ein, wurde aber auch nur in landesweit 29 Kinos gezeigt. Der Schnitt von 42.138 Dollar pro Kino stellt auch das Ergebnis von "Breaking Dawn" (34.351) in den Schatten.