Als Brett Ratner vor wenigen Monaten von der Academy angeheuert wurde, die 84. Oscarverleihung zu produzieren, hoffte man dadurch die steife Zeremonie etwas zu verjüngen und die kontinuierlich fallenden Einschaltquoten wieder zu steigern. Ratner holte Schauspieler Eddie Murphy als Moderator mit an Board, mit dem er zu diesem Zeitpunkt gerade an der Gaunerkomödie "Aushilfsgangster" arbeitete. Doch nachdem sich Ratner binnen kürzester Zeit mehrere verbale Ausrutscher im US-Fernsehen geliefert hatte, kickte sich zuerst der unter massiven öffentlichen Druck geratene "Rush Hour"-Regisseur selbst aus der Verleihung und wenig später folgte ihm auch Murphy.
Wie heißt es so schön: Jeder ist ersetzbar. Mit "Apollo 13"-Produzent Brian Grazer und Don Mischer, der bereits die 83. Oscarverleihung produziert hatte, waren bald zwei Nachfolger für Ratner gefunden. Und auch Eddie Murphy wurde nun ersetzt und hier wurde nach zahlreichen erfolglosen Verjüngungskuren der Sendung doch auf Altbewährtes gesetzt: Billy Crystal wird einmal mehr das Mikrofon in die Hand nehmen und zum neunten Mal die Oscarverleihung moderieren. Zuletzt war der 63-jährige Schauspieler 2004 Gestgeber der Zeremonie gewesen. In einer Twitter-Meldung scherzte Crystal bereits munter: "Ich werde die Oscarverleihung moderieren, so dass die junge Frau in der Apotheke nicht mehr nach meinem Namen fragen muss, wenn ich mein Rezept abhole." Auch Tom Sherak, der Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Science, ließ verlautbaren, dass er sehr erfreut darüber sei, Crystal wieder bei den Oscars zu haben, und bezeichnete ihn als "Komödienlegende" und "Oscar-Ikone". Von ungefähr kommt dieser Titel nicht, denn nach Bob Hope, der zwischen 1940 und 1978 schlappe 19 Mal die Verleihung moderierte, ist Billy Crystal der treueste Oscar-Gastgeber. Am 26. Feburar 2012 wird das Gala-Spektakel im Kodak Theatre in Los Angeles stattfinden. Im vergangenen Jahr wurde die Zeremonie von den Jungschauspielern Anne Hathaway und James Franco moderiert, wobei vor allem Franco für seinen steifen Auftritt Schelte einstecken musste (wir berichteten).