Die Konkurrenz in den US-Kinocharts ist groß und in der Regel wird ein Hit direkt vom nächsten an der Spitze abgelöst, doch manchmal gibt es auch Hüter, die sich einfach nicht von dem ersten Platz verdrängen lassen wollen, wie zuletzt "Inception". Der Blockbuster von Christopher Nolan hielt sich im Sommer 2010 drei Wochen lang an der Spitze - und zwar mit Einnahmen über 62 Millionen Dollar am Startwochende, 42 Millionen Dollar am folgenden und immer noch über 27 Millionen Dollar am dritten Wochenende. Dieses Jahr wiederholt sich das Spiel, doch erstaunlicherweise ist es kein Blockbuster, sondern das Südstaatendrama "The Help", das mit einem kaum nennenswerten Verlust von 2,3 Prozent, aber effektiv nur 14,2 Millionen Dollar auf dem ersten Platz der Kinocharts verweilt - und das seit drei Wochen. Die Konkurrenz in diesem Sommer ist verhältnismäßig schwach, wenn 14 Millionen Dollar am Box-Office ausreichen, um die Spitzenposition zu verteidigen. Insgesamt hat der Film von Tate Taylor bei einem Budget von 25 Millionen Dollar fast das Fünffache (120 Millionen Dollar) eingespielt. Ob Emma Stone, Bryce Dallas Howard und Viola Davis auch in ihrer vierten Woche ihre Position verteidigen können, hängt von der Konkurrenz ab. Das sollte nun aber schwieriger werden, denn am 9. September startet zumindest der vielversprechende Thriller "Contagion" von Steven Soderbergh. Am vergangenen Wochenende hatten die Neueinsteiger zumindest keine Chance.
Auf Platz zwei gilt es, "Eine offene Rechnung" zu begleichen. Die Mischung aus Agenten-Thriller und Drama mit Sam Worthington, Helen Mirren, Tom Wilkinson und Jessica Chastain verzeichnet 9,7 Millionen Dollar am Box-Office und bleibt damit deutlich hinter "The Help". Der Streifen von John Madden ist bereits Mittwoch gestartet und hat seitdem insgesamt 11,5 Millionen Dollar eingespielt. Die Neueinsteiger der Woche bekriegen sich vorwiegend untereinander. Der Sci-Fi-Thriller "Apollo 18" hebt ab und landet gerade eben noch auf dem Treppchen. Der Film von Gonzalo Lopez-Gallego spielte 8,7 Millionen Dollar ein und lehrt den Horror-Streifen "Shark Night 3D" zwar das Fürchten, schneidet unter "Found Footage"-Horrorfilmen aber sehr schlecht ab. "Cloverfield" (2008) und "Paranormal Activity 2" (2010) verzeichneten am Startwochenende beispielsweise jeweils über 40 Millionen Dollar am Box-Office. "Shark Night 3D" von David R. Ellis landet mit Einnahmen von 8,6 Millionen Dollar auf dem vierten Platz und kann auch nicht mit "Piranha 3D" (10,1 Millionen Dollar) mithalten. Die Neueinsteiger verdrängen "Planet der Affen: Prevolution" vom Treppchen. Den Primaten aus dem Action-Drama von Rupert Wyatt bleibt mit Einnahmen von 7,8 Millionen Dollar der fünfte Platz. Insgesamt spielte der Film mit James Franco und Freida Pinto 160,1 Millionen Dollar ein.
Zoe Saldana als Assassine lässt sich mit ihrer Action-Unterhaltung "Colombiana" von dem zweiten Platz auf den sechsten verdrängen und bekommt für ihren Auftrag nur noch 7,4 Millionen Dollar. Das fließt aber in die Gesamtsumme und beschert dem Film von Olivier Megaton immerhin ein Einspielergebnis von insgesamt knapp 22 Millionen Dollar. "Our Idiot Brother" mit Paul Rudd, Elizabeth Banks und Zooey Deschanel erzielt ein Ergebnis von rund 5,2 Millionen Dollar, büßt damit zwei Plätze ein und schafft es nur knapp vor "Don't Be Afraid Of The Dark" (knapp 5 Millionen Dollar/ 16,4). Der Horrorfilm von Troy Nixey verbucht mit knapp 5 Millionen Dollar am Box-Office den stärksten Verlust innerhalb der Top Zehn (etwa 42 Prozent). Das jüngere Publikum hatte unter anderem die Wahl zwischen "Spy Kids 4: All the Time in the World" (4,6 Millionen Dollar/insgesamt 29) und "Die Schlümpfe" (4 Millionen Dollar/ 131,95) und entschied sich zugunsten von Ersterem. "Conan" stürzt weiter in die Tiefe und landet mit 1,4 Millionen Dollaram Box-Office (insgesamt 19,6) nur noch auf dem 17. Platz.