Wie bereits von uns berichtet, steht im Mittelpunkt von "Django Unchained" ein schwarzer Sklave namens Django, der von einem Kopfgeldjäger befreit und unter die Fittiche genommen wird. Nach einer Zeit des Verbrecherjagens, erklärt sich der Kopfgeldjäger bereit, seinem Protegé zu helfen, dessen Frau, die noch in Gefangenschaft ist, zu befreien. Die Spaghetti-Western-Hommage wird als "Southern" bezeichnet, da sie in den Südstaaten spielt.
Auch wenn Quentin Tarantino eine offizielle Bestätigung noch verweigert (wir berichteten), gilt es als gesichert, dass Christoph Waltz die Rolle des Kopfgeldjägers übernimmt. Zu diesem Charakter gibt es nun neue Informationen: Der Name der Figur ist Dr. King Schultz. Dieser ist ein aus Deutschland stammender Zahnarzt, der seinen alten Beruf aufgegeben hat, und nun mit dem Jagen von Strauchdieben sein Geld verdient. Auch wenn Django die Hauptrolle ist, gilt dieser Part ähnlich wie Col. Hans Landa in "Inglourious Basterds" als der heimliche Star. Schultz wird von den Kollegen von obsessedwithfilm als eine Mischung aus kunstfertigem Killer und Philosoph beschrieben, der mehr Dialoge habe, als jede andere Tarantino-Figur zuvor. Allgemein enthalte das Skript wieder eine Menge Dialoge.
Das Skript bestehe im Wesentlichen aus zwei Hälften: Djangos und Schultz gemeinsamer Zeit als Kopfgeldjäger und ihrem gemeinsamen Versuch, Djangos Ehefrau, die den Namen Broomhilda (benannt nach einem amerikanischen Comic-Strip???) trägt, zu befreien. Auch über diese Rolle konnten die Kollegen schon etwas verraten: es gebe eine Menge Nacktszenen für die Schauspielerin, die diesen Part übernimmt. Eher ungewohnt für Tarantino, der sich bislang in seinen Filmen zwar ausgiebig mit nackten Füßen, aber deutlich weniger mit dem restlichen weiblichen Körper beschäftigt hat.
Zudem wurde noch etwas über eine weitere Figur bekannt. Der Plantagenbesitzer, der Broomhilda versklavt hat, hört auf den Namen Calvin Candle, regiert über eine Ranch namens Candyland und gibt sich gerne kultivierter als er eigentlich ist. So lässt sich der sinistere Bösewicht der Geschichte von seinen Untergebenen als "Monsieur" ansprechen, obwohl er kein Wort Französisch spricht. Diese Rolle könnte für Keith Carradine vorgesehen sein, der laut der Aussage von Ur-"Django" Franco Nero ebenfalls beteiligt ist. Im Fortlauf der Handlung tauche auch plötzlich eine Erzählerfigur auf – ein Kniff den Tarantino bereits bei "Inglourious Basterds" benutzte, wo Samuel L. Jackson den Sprecherpart inne hatte.
Abschließend äußern die Kollegen noch die Besorgnis, dass ein kommerzieller Erfolg dieses Mal ausbleiben könnte, da das Skript schon sehr speziell sei, vor allem in der Schilderung seiner Rassenthematik, und hier auch eine mehr als unverblümte Wortwahl an den Tag lege. So etwas habe sich kein Film mehr getraut seit Richard Fleischer mit "Mandingo", der auch mehrmals zitiert werde. Spike Lee, der Tarantino mehr als einmal wegen seiner Darstellung afroamerikanischer Charaktere kritisierte, dürfte sich also freuen. Wir auch, wenn auch auf andere Weise, und wir halten euch auf dem Laufenden.