"The Deep Blue Goodbye" mit Leonardo DiCaprio als Travis McGee? Das sind doch Aussichten für Filmemacher Paul Greengrass, die das Aussetzen von "Memphis" erträglich machen.
Die Verfilmung über die Ermordung von Martin Luther King liegt wohl für die Dauer von einem Jahr oder länger auf Eis. Paul Greengrass‘ Projekt hatte keinen Zuspruch von den Erben des Bürgerrechtlers erhalten und stand schließlich Anfang April ohne Verleih da (wir berichteten). Doch der "Bourne"-Regisseur widmet sich dann eben einem neuen Projekt. Laut Deadline ist die Realisierung von "The Deep Blue Good-by" vorne mit dabei. Das ist der erste Roman der Reihe von John D. MacDonald mit dem Charakter Travis McGee, der von Leonardo DiCaprio verkörpert werden könnte, wenn sein Zeitplan es zulässt. DiCaprio hatte schon vor einiger Zeit Interesse an der Umsetzung angemeldet.
Das Projekt hat auch bereits Formen angenommen. Die Adaption wird von 20th Century Fox und den Appian-Way-Partnern DiCaprio und Jennifer Davisson-Killoran betreut. Die Letzteren produzieren zusammen mit Amy Robinson und Peter Chernin, was ein Mitwirken von DiCaprio als Schauspieler sogar noch wahrscheinlicher werden lässt – auch wenn der "Inception"-Star noch bei "J. Edgar" von Clint Eastwood und anschließend bei "The Great Gatsby" von Baz Luhrmann eingespannt sein wird. DiCaprio würde den Faulpelz und Bergungsspezialisten Travis McGee mimen, der seinen Klienten jegliche verlorenen Gegenstände zurückholt, solange er nur die Hälfte der Beute bekommt.
Andererseits soll sich Warner Bros. laut IndieWIRE mit einem neuen Projekt an Greengrass und eine Handvoll andere Filmemacher gewandt haben: "Here There Be Monsters" erzählt die Geschichte eines in Ungnade gefallenen britischen Offiziers, der das Verschwinden eines Schiffs im Nordatlantik untersucht – und auf eine Seeschlange trifft. Das Projekt liegt in Anbetracht vergangener Filme wie "Green Zone" mit Matt Damon und "Flug 93", bei dem der Filmemacher auch das Drehbuch geschrieben hat, aber unter seinem Niveau. Greengrass soll sich aber ebenfalls für die Verfilmungen über Wikileaks-Gründer Julian Assange interessieren.