Ein heikles Thema, dessen sich jedoch ein talentierter Regisseur annehmen möchte: Paul Thomas Anderson ("Magnolia", "There Will Be Blood") plant einen Film über Hollywoods liebste Sekte, die Scientology – oder zumindest über religiöse Gruppen in deren Dunstkreis. Nachdem Universal das Projekt - möglicherweise aufgrund der inhaltlichen Brisanz - fallen ließ, sah es zuerst düster für das Drama aus, das Anderson schon seit längerem anvisiert. Jetzt sieht es jedoch ganz so aus, als würde der Film tatsächlich realisiert werden und ein Cast muss her, der dem schweren Stoff angemessen ist. Derzeit firmiert das Projekt unter dem Titel "The Master".
Paul Thomas Anderson hätte gerne Jeremy Renner ("The Town") in einer der Hauptrollen gesehen, doch dessen Terminkalender ist einfach zu voll, um noch eine weiteres Engagement unterzubringen. Nun berichtet Variety, dass Joaquin Phoenix ("Walk the Line") für die Rolle des Freddie Sutton im Gespräch ist, einem ehemaligen Alkoholiker, der in den Bann des charismatischen Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) gerät. Dodd ist der Anführer einer Gruppe namens "The Cause", einem Scientology-nahen Kult.
Für Phoenix wäre das eine großartige Möglichkeit, sein schauspielerisches Potenzial zu entfalten und nach der doch recht seltsamen Geschichte um seine Mockumentary "I'm Still Here" wieder zur ernsthaften Schauspielerei zurückzukehren und sich in des Gedächtnis von Produzenten und Studios zurückzurufen. Unterschrieben ist jedoch noch nichts. Phoenix hat in den vergangenen Monaten mehrfach Rollenangebote bekommen, unter anderem für "Big Shoe" von Steven Shainberg ("Secretary") und James Francos "As I Lay Dying", doch wirklich angenommen hat er bislang keines davon.
Doch auch andere interessante Namen wurden im Zusammenhang mit dem Anderson-Projekt erwähnt: Die Rolle von Lancaster Dodds Ehefrau wurde bereits im vergangenen Jahr Reese Witherspoon angeboten und für den Part der Tochter sind unter anderem Amanda Seyfried, Emma Stone und Deborah Ann Woll im Gespräch. Anderson beschreibt die Story des Films als "Kampf von Freddies Seele, die vom düsteren Charme des Meisters verführt wurde". Doch laut Anderson geht das Ganze über diese einfache Prämisse hinaus: "Es ist eine vielschichtige, mysteriöse und teilweise sehr mehrdeutige Geschichte."
Hört sich nach einem sehr spannenden Projekt und einer interessanten schauspielerischen Herausforderung für Joaquin Phoenix an, dessen Zusage jedoch bislang noch aussteht.