Srđan Spasojevićs "A Serbian Film" ist ein düsterer Thriller, der mit seinem verstörenden Mix aus Gewalt, Sex und Perversion bei seiner Festival-Premiere für reges Aufsehen gesorgt hat. Nun steht der Film vor seinem Einzug in die britischen Kinos, muss sich aber mit massiven Schnitten durch die BBFC abfinden.
Mit insgesamt vier Minuten und elf Sekunden geschnittener Inhalte ist "A Serbian Film" der Film mit den meisten Kürzungen aller Filme, die in den vergangenen 16 Jahren in die britischen Kinos gekommen sind. Im Jahre 1994 wurde die indische Produktion "Nammayer" um ganze fünf Minuten und acht Sekunden erleichtert.
Für deutsche Verhältnisse mag das eher unspektakulär klingen, denn hier sind auch Kürzungen von bis zu 30 Minuten (siehe John Woos "Hard Boiled") nicht ausgeschlossen. Gerade im Film- und Videospielbereich wird oft ohne mit der Wimper zu zucken zerstückelt. Sollte dabei die Handlung zur Unverständlichkeit verkommen, wird das billigend in Kauf genommen. Anders die Briten, dort soll der Film möglichst nahe am Original bleiben. Kürzungen wie diese sind deswegen eher selten, die meisten Filme mit einem 18er-Rating erscheinen komplett ungeschnitten.
Dass eine grenzensprengende Produktion wie "A Serbian Film" auch nur eine deutsche DVD-Veröffentlichung erfährt, ist nahezu ausgeschlossen, eine Kinoauswertung wie in England absolut utopisch, obwohl er auch dort höchstwahrscheinlich nur in wenigen Kinos laufen wird.