"Der 76-jährige französisch-polnische Filmregisseur Roman Polanski wird nicht an die Vereigten Staaten von Amerika ausgeliefert", so die Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf in dem offiziellen Statement. "Die freiheitsberaubenden Maßnahmen gegen ihn wurden aufgehoben. Herr Polanski kann sich nun frei bewegen. Seit 12.30 Uhr des heutigen Tages ist er ein freier Mann."
Das Schweizer Justizministerium wirft den amerikanischen Behörden vor, dass sie es nicht geschafft haben, vertrauenswürdige Aussagen über den Verurteilungsprozess in den Jahren 1977 und 1978 zu liefern.
Polanski wurde am 26.September vergangenen Jahres am Züricher Flughafen verhaftet und musste eine Auslieferungshaftstrafe von zwei Monaten absitzen. Ende November durfte er dann zwar das Gefängnis verlassen, jedoch stand er seitdem in seinem Chalet in Gstaad im Südwesten der Schweiz unter Hausarrest. Der Grund dafür liegt mittlerweile 33 Jahre zurück. 1977 soll Polanski die damals 13-Jährige Samantha Geimer mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht und sie anschließend im Haus von Jack Nicholson vergewaltigt haben. Nachdem er eine Vereinbarung im Prozess erzielt hatte, bekannte er sich schließlich schuldig. Doch nachdem sich offenbar abzeichnete, dass der Richter Polanski eine Nichteinhaltung der Auflagen vorwerfen würde, floh der Regisseur schließlich in seine Heimat Frankreich.